Der Literaturnobelpreis ist ein internationaler Preis, der seit 1901 - mit Unterbrechungen vor allem in den Weltkriegen - von der Schwedischen Akademie der Künste für hervorragende literarische Leistungen veliehen wird. Nach dem testamentarischen Willen Alfred Nobels erhält derjenige den Preis, "der in der Literatur das Ausgezeichnetste in idealistischer Richtung hervorgebracht hat". Es soll von sehr hohem literarischen Rang sein und dem Wohle der Menschheit dienen.

Sartre verweigerte den Preis

In den Jahren 1914, 1918, 1935 sowie von 1940 bis 1943 wurde kein Literatur-Nobelpreis vergeben. Vier Mal - 1904, 1917, 1966 und 1974 - mussten sich zwei Schriftsteller die Auszeichnung teilen. Zwei Autoren lehnten den Nobelpreis ab: 1958 musste der sowjetische Autor Boris Pasternak den Preis auf Druck seiner Regierung hin zurückweisen. Der Franzose Jean-Paul Sartre weigerte sich 1964, die Auszeichnung anzunehmen.

Bekanntgabe an einem Donnerstag im Oktober

Der Preis wird, wie auch die Nobelpreise für Leistungen auf anderen Gebieten, gespeist aus einer von dem schwedischen Industriellen Alfred Nobel testamentarisch hinterlassenen Stiftung. An einem Donnerstag im Oktober Punkt 13 Uhr wird der Name des Preisträgers bekanntgegeben und an Nobels Todestag, dem 10. Dezember, erfolgt im Rahmen eines Festaktes der Akademie die Preisübergabe. Der Literatur-Nobelpreis ist inzwischen mit zehn Millionen Schwedischen Kronen (1,078 Mio. Euro) dotiert.

Das sechsköpfige Literaturkomitee, das die Vorauswahl aus einer Jahresliste mit den Namen von 150 bedeutenden Schriftstellern aus aller Welt trifft, besteht aus schwedischen Dichtern und Kritikern. Diese treffen wöchentlich in der Bibliothek der Akademie in der Stockholmer Altstadt zusammen und benennen im Herbst fünf Kandidaten für den Literaturnobelpreis.

Diese Liste ist eine unverbindliche Empfehlung für "De Aderton" ("Die Achtzehn"), jenes Gremium der Schwedischen Akademie, das über die Vergabe entscheidet. Bislang ist immer einer der fünf Kandidaten gekürt worden, wobei in der Regel der Erstaufgeführte den Preis erhält. (red/cs/APA)