Wien - Der Tiroler Landesrebell Fritz Dinkhauser und der EU-Abgeordnete Hans-Peter Martin denken weiter über eine gemeinsame Kandidatur bei den Nationalratswahlen nach. Um die Möglichkeiten dafür auszuloten, findet kommenden Mittwoch - voraussichtlich in Tirol - ein weiteres Treffen zwischen den beiden statt, wie Martin am Montag bestätigte. Größte Fragezeichen dürften die notwendigen finanziellen Mittel sowie die Rollenverteilung sein. So gelte es zu klären, "wer der Ober und wer der Unter" sei, wie Dinkhauser meinte. Auf die Frage, ob er der "Ober" sein wolle, erklärte der Tiroler: "Das wird so sein müssen".

Erfolg mit Bürgerforum

Schließlich habe er das Bürgerforum in Tirol gegründet und sei damit erfolgreich gewesen, sagte Dinkhauser. Mit diesem Rezept müsse man nun auch die bundesweite Kandidatur anlegen, argumentierte er. Die Spitzenkandidatur will Dinkhauser mit dieser Aussage allerdings nicht beanspruchen - das sei "noch kein Thema", so der Tiroler. Die Chemie zwischen ihm und Martin stimme jedenfalls, das jüngste Gespräch sei "durchaus positiv" verlaufen, betonte der Landespolitiker mehrmals. In vielen Punkten gehe man konform, das Projekt befinde sich aber noch im "Akt der Zeugung", meinte er. Fest steht für Dinkhauser, dass es in Österreich die absolute Notwendigkeit einer "neuen, sozialen bürgerlichen Bewegung gibt".

Die "Organisation" der angedachten Liste mit Dinkhauser ist für Hans-Peter Martin zweitrangig, wie er gegenüber der APA meinte. Es gehe bei den Gesprächen mit dem Tiroler, mit dem ihn eine"Seelenverwandtschaft" verbinde, hauptsächlich um inhaltliche Themen, betonte er: Soziale Fragen, Gerechtigkeit und eine Demokratie in Österreich, "die ihren Namen verdient", so der EU-Parlamentarier. Vorgehen möchte Martin auch wieder gegen die "Allmacht des ORF". Sollte sich dessen "sträfliche Vernachlässigung der Minderheitenberichterstattung" weiter verstärken, so werde "demokratiepolitischen Schaden" angerichtet, so Martins Analyse.

Weitere mögliche Partner

Dinkhauser kann sich unter anderem auch eine Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative "Rettet Österreich" vorstellen. So habe er in der EU-Politik eine klare Linie, sagte er: Europa sei wichtig, die Länder hätten es aber verabsäumt,die Bürger in europäische Prozesse einzubinden. Hier gelte es Maßnahmen zu setzen- "bis hin zur Volksabstimmung" . Gespräche zwischen ihm und Initiativen-Gründer Karl Nowak hat es laut Dinkhauser allerdings noch keine gegeben. Martin lehnt eine Kooperation mit "Rettet Österreich" weiter ab. (APA)