Wien - Zahlreiche Kleinparteien überlegen, ob und in welcher Form sie sich bei den bevorstehenden Nationalratswahlen präsentieren.

Knackpunkt bei den Liberalen bleibt die personelle Aufstellung: "Wir wollen die Leute nicht drängen", so die Sprecherin. Namen der möglichen Kandidaten wurden keine genannt. Größtes Fragezeichen ist, ob LIF-Gründerin Heide Schmidt noch einmal in den Ring tritt.

Bis heute befand sich Schmidt im Ausland und war daher für eine Stellungnahme gegenüber der APA nicht zu erreichen. Ein Nein zu einer Kandidatur könne man aus ihrem Auslandsaufenthalt aber nicht ableiten, betonte man beim LIF. Auch Strabag-Chef Hans-Peter Haselsteiner will zu einem möglichen Antritt für das Liberale Forum erst nach der offiziellen Erklärung der Partei Auskunft geben, wie man in seinem Büro betont.

KPÖ bangt

Die KPÖ bangt indes um die notwendigen 2.600 Unterstützungserklärungen für ihren bundesweiten Antritt. Angesichts der kurzen Zeit und des Sommers stellt man sich bei den Kommunisten auf eine "deutliche Kraftanstrengung" ein, wie eine Partei-Sprecherin gegenüber der APA erläuterte. Details zum Listennamen - es werden auch Kooperationen mit anderen linken Gruppierungen nicht ausgeschlossen - will man bei der Bundesvorstandssitzung am Samstag beschließen.

Die Bürgerinitiative "Rettet Österreich" geht hingegen fix von einer Kandidatur aus. Die notwendige Anzahl an Unterstützungserklärungen werde man sicher zusammenbringen, erklärte Initiativen-Gründer Karl Nowak. Unklar ist noch, in welcher Form die Initiative kandidiert. So überlegt Nowak zusammen mit dem Tiroler Rebell Fritz Dinkhauser und dem EU-Abgeordneten Hans-Peter Martin im Rahmen einer Bürgerliste anzutreten. Entsprechende Gespräche hat es laut Nowak auch schon gegeben. Diese Woche soll die Entscheidung über eine mögliche Zusammenarbeit fallen. Weder Dinkhauser noch Martin waren Montagvormittag für eine Stellungnahme gegenüber der APA zu erreichen.

"Wir überlegen"

Unsicher ist nach wie vor die Kandidatur der Ärztegruppierung "Die Weißen". Auch sie haben sich zu Gesprächen mit Dinkhauser getroffen. Aus der Formierung rund um die Allgemeinmedizinerin Eva Raunig hieß es gegenüber der APA lediglich "wir überlegen noch".

Einen Antritt zieht auch die Anfang Juli gegründete Arbeitsgruppe "Linksprojekt" in Erwägung. Die Formierung tritt insbesondere gegen "die Teuerungslawine" ein, wie es in einer Pressemitteilung am Montag heißt. Eine Entscheidung über eine Kandidatur und die politischen Eckpunkte soll auf einer bundesweiten Konferenz am 19. Juli fallen.

Auf einen etwas anderen Wahlkampf darf man sich jedenfalls schon bei Karl-Heinz Hackl einstellen. Er werde "die Leute unterhalten, lesen, spielen, Georg Danzers Lieder singen und aus seinem Leben erzählen", kündigte Hakl in einer Presseaussendung an. (APA)