Wien - Acht Wiener Volkschulen wurden mit dem Gütesiegel "zertifizierte begabungsfördernde Schule Wien" ausgezeichnet. Mit der Volksschule der Erzdiözese Wien am Judenplatz, der Piaristenvolkschule Maria Treu in Wien-Josefstadt, der Neulandschule in Wien-Favoriten und der Volkschule St. Ursula in Wien-Mauer ist die Hälfte der ausgezeichneten Schulen in kirchlicher Trägerschaft.

Die Wiener Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl betonte bei der Übergabe der Urkunden, dass es darum gehe, die Potenziale von Kindern zu erkennen und ihre Begabungen gezielt und professionell zu fördern. Das Siegel mache Schwerpunktschulen zur Begabtenförderung sichtbar und verpflichte sie zur Einhaltung von Qualitätskriterien, sagte Brandsteidl.

Die Qualitätskriterien

Um ein Gütesiegel zu erhalten, müssen sich die Schulen einer mehrstufigen Evaluierung unterziehen. Dabei werden unterschiedliche Qualitätskriterien in der Förderung begabter Kinder nachgewiesen. Unter anderem müssen die Schulen über ein strukturiertes Förderkonzept, individualisierende Interessens-Angebote innerhalb und außerhalb der Unterrichtszeit und eine verstärkte Einbindung der Eltern verfügen. Die eingesetzten LehrerInnen müssen eine spezifische Aus- und Fortbildung absolvieren.

Institut für Begabtenförderung

Die LehrerInnen können die Ausbildung zu ExpertInnen auf dem Gebiet der Begabungsförderung am Institut "Tibi" (Thomasianum - Institut für Begabtenförderung und Begabungsforschung, Integrative Initiativen) der Erzdiözese Wien absolvieren. Seit 2006 gehört das Institut "Tibi" zur Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (KPH) Wien und ist damit auch zu einer ökumenischen Initiative geworden.

Ein weiterer Schwerpunkte der Arbeit von "Tibi" liegt in der Beratung und Begleitung von (hoch)begabten Kindern und Jugendlichen und deren Eltern, sowie in der Betreuung von standortspezifischen Förderkonzepten. (red, derStandard.at, 1. Juli 2008)