Mehr Geld
Die Verhandlungen sollen laut ver.di an diesem Donnerstag in Neu-Isenburg bei Frankfurt fortgesetzt werden. Die Gewerkschaft verlangt für die rund 60.000 Mitarbeiter am Boden und in der Kabine 9,8 Prozent mehr Geld für zwölf Monate. Die Lufthansa hatte zuletzt in zwei Etappen 5,5 Prozent mehr Geld bei 18 Monaten Laufzeit angeboten.
Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber sagte im "Morgenmagazin" des ZDF, man werde "mit Klugheit und Ruhe" auf die Forderungen der Gewerkschaft reagieren. Zugleich ergänzte er: "Wir brauchen uns mit unseren Arbeitsbedingungen nicht zu verstecken."
Nach Einschätzung von ver.di ist die Belegschaft angesichts der guten Gewinne über das bisherige Tarifangebot sehr aufgebracht. In den vergangenen Jahren der Krise habe die Belegschaft viele Opfer gebracht, heute fahre die Lufthansa Rekordgewinne ein. "Jetzt ist massiv Geld da, und die wollen noch nicht einmal die Preissteigerung ausgleichen", sagte ver.di-Gewerkschaftssekretär Gerhard Straube. "Die Leute sind stinksauer." ver.di erwarte nun ein ernstzunehmendes Angebot.
Zum ersten Mal gestreikt
Eine Lufthansa-Sprecherin bezeichnete den Warnstreik als unnötig. "Solche Aktionen eignen sich nicht zur Erreichung vernünftiger Lösungen." Die Zahl der von den Warnstreiks betroffenen Passagiere stand zunächst nicht fest. Auch für den Nachmittag wurde noch mit Verspätungen gerechnet. Mit Umbuchungen und dem Einsatz größerer Flugzeuge versuchte das Unternehmen, die Auswirkungen abzumildern.