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Oliver Geissen.

Foto: AP/Knippertz
Mit der Tagesfreizeit ist das immer eine zweischneidige Sache: Was tun etwa Grundschüler, wenn sie nach der Vormittagsschikane keine Hausübungen machen wollen? Sie sehen fern. Jetzt muss man das nicht gutheißen, verhindern kann man es nicht - nur hoffen, dass sie dabei auf Geistreiches stoßen.

Das ist bedauerlicherweise nun schwerer denn je: Die deutschen staatlichen Sender bringen im Nachmittagsprogramm Kochshows und Kitsch-Novelas (Verbotene Liebe), die privaten schlichtweg unerträgliche Richter-, Talk- und Doku-Shows (Barbara Salesch, Oliver Geissen). Schaltet man also trotz Kabel in den ORF, wo man zumal als junger Mensch den 2er zu dieser Zeit tunlichst meidet. Jetzt kommt's: Vergangenen Freitag ging in ORF 1 zum wenigstens dritten Mal die um die Jahrtausendwende erfolgreiche Jugendserie "Dawsons Creek" hochdramatisch zu Ende. Das will man natürlich nicht sehen. Das wollte man auch schon vor fünf Jahren nicht sehen.

Genauso wenig will man aber die ebenso nervtötende am Montag in ORF 1 zum gefühlten vierten Mal wieder von vorne anlaufende Familienserie "Gilmore Girls" sehen. Die war 2001 kurz witzig, weil da eine junge, coole Mutter unfassbar schnell unfassbaren Müll zusammenquasseln konnte. Dummerweise war das nach zwei Folgen ausgeschöpft, musste allerdings ganze sieben Staffeln zur Unterhaltung herhalten. Bitte, nicht wieder alle abspielen! Gnade! (ih/DER STANDARD; Printausgabe, 2.6.2008)

PS: Die an dieser Stelle unlängst beweinte Baywatch-Wiederholung (jeden Mittag, ORF 1) ist diese Woche durch tägliche Übertragungen der Pressekonferenzen des ÖFB unterbrochen!