Nach einwöchigen Bemühungen, die Gefahr eines Dammbruchs an einem natürlichen See bei Tangjiashan zu verringern, haben Soldaten bis Samstagabend einen Umleitungskanal fertiggestellt. Der große Erdwall hatte sich bei dem Beben am 12. Mai durch einen Bergrutsch gebildet und einen Fluss gestaut. Über eine zehn Meter breite Öffnung und einen 475 Meter langen Kanal soll das ansteigende Wasser des Stausees in den nächsten Tagen abfließen.
200.000 Menschen evakuiert
Nach heftigen Regenfällen steigt der Wasserpegel täglich um 1,6 Meter, lag am Samstag aber noch sieben Meter unter der niedrigsten Stelle des Dammes, wie Xinhua berichtete. Aus Angst vor der befürchteten Flutwelle sind flussabwärts bereits 200.000 Menschen aus der Gefahrenzone gebracht worden. Sollte der Stausee mit einem Mal zur Hälfte ablaufen, müssten weitere 1,2 Millionen Menschen flüchten.
Sirenen und Warnschüsse sollen die Bevölkerung zur Evakuierung auffordern. In den vergangenen Tagen hat es bereits mehrere Übungen dafür gegeben. Die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, dass die Innenstadt von Mianyang am Samstagabend schon wie ausgestorben wirkte. Sandsäcke seien vor Türen und Gebäuden aufgeschichtet, um sich auf erwartete Überschwemmungen vorzubereiten.