Bei der MöSt sollte zumindest die Erhöhung von Juli 2007 zurückgenommen werden, sagte Nikolaus Glisic, Obmann des Fachverbandes Güterbeförderung, heute zur APA. Es handle sich dabei um ein "unnötiges Körberlgeld" für den Finanzminister. Nötig wären für die Lkw-Transporteure Erhöhungen auf den Frachtpreis um 17 Prozent, durchsetzbar seien aber 8,5 und Prozent, in manchen Fällen auch 10 bis 15 Prozent. Auf die Probleme aufmerksam machen will die Branche mit einer "angemeldeten Protestfahrt" in die Bundeshauptstadt Wien - allerdings erst nach der Fußball-Europameisterschaft EURO 2008. Das heiße aber nicht blockieren und nicht streiken, man wolle nur ein deutliches Signal setzen, betont Glisic. Diskutiert und beschlossen werden soll dies am Donnerstag dieser Woche bei einer Fachverbandssitzung. Der Treibstoffanteil an den Kosten sei von rund 20 Prozent auf mittlerweile rund ein Drittel gestiegen. Für die Lkw-Transporteure sei es "zehn Minuten nach zwölf". Gefordert werde aufgrund der "prekären Situation" der Branche auch die Abschaffung der Kfz-Steuer auf Lkw.
Den Autobusunternehmern hat der Fachverband empfohlen, die Preise nachzukalkulieren und gegebenenfalls zu versuchen, Preiserhöhungen durchzusetzen, so Obmann Karl Molzer. Bei seinem eigenen Unternehmen handle es sich um 20 Prozent eines Drittels des Kosten. Für eine Schullandwoche beispielsweise könne sich eine mögliche Erhöhung in Summe zwischen 50 und 70 Euro niederschlagen. Gefordert wird von der Busbranche wie berichtet, dass die Autobusunternehmen künftig nicht mehr wie bisher der leistungsabhängigen Lkw-Maut unterliegen, sondern einer Vignette.
Taxitarife
Auf eine Preiserhöhung hoffen die Taxler - ebenfalls nach der EM. Die Taxitarife sind je nach Bundesland unterschiedlich um werden auch in den einzelnen Ländern verhandelt. In Wien beispielsweise hofft der Obmann der Taxiunternehmer, Heinrich Frey, auf eine Abdeckung der Kosten und raschestmögliche Verhandlungen. Im März dieses Jahres wollten die Wiener Taxler möglichst noch vor der Fußball-EM eine Tariferhöhung, die Stadt Wien hatte die beigebrachten Kostenberechnungen allerdings als intransparent zurückgewiesen. Die Verhandlungen waren vertagt worden. Anton Eberl, Obmann des Fachverbandes für die Beförderungsgewerbe und Taxiunternehmer in Innsbruck, weist darauf hin, dass die Branche dringend Preiserhöhungen brauche, weil die Treibstoffpreissteigerungen nicht mehr aufzufangen wären.