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Die Panthers zelebrieren den Titel.

Foto: APA/Weiss
Oberwart - Eine Legionärs-Truppe hat den Fürstenfeld Panthers den ersten Basketball-Meistertitel der Vereinsgeschichte beschert. Die Steirer entschieden das dramatische fünfte Finalspiel der "best of five"-Serie der Herren-Bundesliga (ÖBL) am Sonntag gegen die Oberwart Gunners auswärts mit 89:88 (51:46) für sich. Die Entscheidung brachte ein Freiwurf von Panthers-Spielmacher Anthony Shavies zwei Sekunden vor Schluss.

Große Enttäuschung in Oberwaart

Shavies war im letzten Angriff des Spiels beim Zug zum Korb von Gunners-Center Marko Moric gefoult worden. Nach dem verwerteten ersten Freiwurf setzte der US-Amerikaner den zweiten Versuch absichtlich neben den Korb, um die Zeit auslaufen zu lassen. Oberwart wartet damit auch nach seiner fünften Finalteilnahme weiterhin auf seinen ersten Meistertitel. Die Enttäuschung der 2.500 Zuschauer in der Sporthalle war dementsprechend groß.

Fürstenfeld war in seinem bisher einzigen Finale 2002 Kapfenberg nach fünf Spielen und zwei Verlängerungen unterlegen. Sechs Jahre später hatten die Panthers das bessere Ende für sich. Die Steirer hatten weder Kosten noch Mühen gescheut, hatten ein wahres Starensemble in Fürstenfeld versammelt. "Wir haben sehr viel gewagt, haben viel gewechselt. Aber wir sind dafür belohnt worden", strahlte Panthers-Präsident Harald Fischl.

Shavies überragend

Trainer Aaron Mitchell, der im November den Deutschen Pit Stahl abgelöst hatte, brachte in den drei abschließenden Saisonspielen ausschließlich Legionäre zum Einsatz. Lediglich in den ersten beiden Begegnungen war mit Alexander Lanegger ein Österreicher zu Kurzeinsätzen gekommen. In Spiel fünf war Shavies der überragende Mann. Der 24-Jährige erzielte 24 Punkte, 8 Rebounds und 6 Assists und wurde auch zum wertvollsten Spieler ("MVP") der Finalserie gewählt.

"Es war nicht leicht, aber es ist ein großartiges Gefühl. Die Jungs waren unglaublich", erklärte Mitchell. Dabei hätte sein Team in der Schlussphase beinahe eine Zehn-Punkte-Führung aus der Hand gegeben. Angeführt von Hannes Ochsenhofer, der 10 seiner insgesamt 14 Punkte im vierten Abschnitt erzielte, holten die Oberwarter eine 61:71-Führung auf und gingen 3:30 Minuten vor Schluss durch Moric erstmals in Führung.

Mit Glück

Nach fünf Fouls der Fürstenfelder Inside-Spieler Shelton Colwell und Michael Fraser schienen die Oberwarter sogar die besseren Karten zu haben. Jay Youngblood, der MVP der Saison, hatte sein Team 50 Sekunden vor Schluss 88:86 in Führung gebracht, vergab aber den Bonusfreiwurf. Im Gegenzug egalisierte Panthers-Kapitän Miljan Goljovic. "Wir haben am Ende mit Glück gewonnen", gestand der Slowene. "Aber wir wollten es unbedingt."

Bei den Oberwartern regierte die Enttäuschung. Die Burgenländer waren wie schon bei den ersten beiden Heimsiegen besser ins Spiel gekommen, hatten rasch mit 22:12 geführt (8.). Danach übernahmen allerdings die Fürstenfelder das Kommando. "Die Enttäuschung ist riesengroß. Es war unser Traum, hier zu gewinnen. Mir fehlen die Worte", sagte Ochsenhofer. "Diese eine Situation hat das Spiel entschieden." Zwei Sekunden vor Schluss - bei 88:88 - wäre das Spiel in die Verlängerung gegangen. (APA)

  • Oberwart Gunners - Fürstenfeld Panthers 88:89 (45:51)
    Sporthalle Oberwart, 2.500 Zuschauer (ausverkauft). Beste Werfer: Johnson 21, Moric 16 bzw. Shavies 24, Grum 16 Endstand der "best of five"-Serie: 2:3