Zagreb - Auf das behördlich nicht beanstandete Zurschautragen von Uniformen und Emblemen des faschistischen kroatischen Ustascha-Regimes bei einer Gedenkkundgebung in Kärnten hat der Landesvorsitzende der steirischen KPÖ, Franz Stephan Parteder, am Sonntag aufmerksam gemacht. Kroatische Medien hätten sich "verwundert" darüber gezeigt, dass bei der Gedenkfeier in Bleiburg (Pliberk) von Teilnehmern "ganz offen Uniformen und Symbole der Ustascha-Faschisten zur Schau gestellt werden konnten".

Nach Angaben der kroatischen Zeitungen "Jutarnji List" und "Vecernji List" hätten österreichische Polizisten auf Anfrage erklärt, diese Symbole seien in Österreich nicht verboten, schrieb Parteder in einer Presseaussendung. Der Politiker zeigte sich "sehr verwundert über diese Haltung. Schließlich sind Provokationen in diese Richtung seitens kroatischer Hooligans bei der Fußball-EM nicht ausgeschlossen".

Nazi-Handlanger

Die 1929 von Ante Pavelic gegründete Ustascha-Bewegung herrschte in Kroatien von 1941 bis 1945 als Handlangerin der deutschen Nazis und der italienischen Faschisten. Dem Ustascha-Regime werden Gräueltaten und Massenmorde, insbesondere in dem Konzentrationslager Jasenovac angelastet. Hunderttausende Serben, Juden und Roma wurden umgebracht.

Auf dem Loibacher Feld bei Bleiburg (Pliberk) im Kärntner Bezirk Völkermarkt fand am Samstag die alljährlich organisierte Feier zum Gedenken an die "Bleiburger Tragödie" des Jahres 1945 statt. Damals waren nach der Kapitulation Nazi-Deutschlands rund 40.000 nach Kärnten geflüchtete Ustascha-Soldaten mit ihren Familienangehörigen von der britischen Besatzungsmacht an die kommunistischen jugoslawischen Tito-Einheiten ausgeliefert worden. Tausende wurden an Ort und Stelle oder auf dem Rückmarsch nach Jugoslawien ermordet. (APA)