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Südafrika: Für Elefanten nun "a popular place to leave"

Foto: APA/ EPA/JON HRUSA
Johannesburg - Tierschützer sind entsetzt, Ökologen hingegen sehen es differenziert: Südafrika hat mit 1. Mai ein Moratorium aufgehoben, das 13 Jahre lang den Abschuss von Elefanten verboten hatte. Allerdings gelten Auflagen: Nur wenn Verhütungsmaßnahmen und die Verlegung von Populationen keinen Erfolg bringen, dürfen Elefanten gezielt abgeschossen werden - dann allerdings ganze Familien auf einmal.

Hintergrund ist die rasante Vermehrung der Elefanten seit Einführung des Moratoriums: Ihre Zahl ist in Südafrika von 8.000 auf 18.000 gestiegen. Und die Tiere haben nicht nur großen Futterbedarf, sondern sind auch klug und vielseitig in der Beschaffung - so werden sie zur ökologischen Belastung. Die wäre freilich nicht gegeben, wenn den Tieren noch ausreichend Lebensraum zur Verfügung stünde. Landwirtschaft und Zersiedelung haben die verfügbare Naturfläche aber auf eine Größe schrumpfen lassen, die die wachsenden Elefantenpopulationen nicht mehr tragen kann. Es häufen sich daher auch die Fälle, in denen Herden Felder und Infrastruktur verwüsten.

Unsicherheitsfaktoren

Südafrikas Umweltminister Marthinius van Schalkwyk weiß um die Kritik an der Maßnahme. Der Abschuss sei ein Mittel zur Steuerung der Elefantenpopulation, verteidigt er die Aufhebung des Verbots. Es sei dafür gesorgt worden, dass der Abschuss der letzte Ausweg sei. Die Regierungsdirektive definiere aber nicht genau, was es bedeute, die Tötung "als letztes Mittel" anzuwenden, kritisiert Michelle Pickover von der Organisation Animal Rights Africa.

Die Verwaltung der südafrikanischen Nationalparks, SANParks, hat sich noch nicht entschieden, wie schnell sie die Möglichkeit zum Abschuss nutzen wird - obwohl SANParks selbst die Aufhebung des Moratoriums gefordert hatte. In jedem Fall werde eine sorgfältige Auswahl der Tiere erfolgen, sagt SANParks-Sprecherin Wanda Mkutshulwa. (APA/red)