Fazit
Alles in Allem präsentiert sich Ubuntu 8.04 als weiteres solides Update für die Linux-Distribution. Wirklich große Neuerungen gibt es dieses mal zwar wenige, aber die vielen Detailverbesserungen lohnen ein Upgrade für bestehende Ubuntu-BenutzerInnen auf jeden Fall. Und wären da nicht die Versprechungen im Zusammenhang mit der "Long Term Support"-Release könnte das Fazit hier auch schon in Wohlgefallen enden.
Kritik
So muss sich Canonical aber auch die Frage gefallen lassen, wo die versprochene besonders hohe Stabilität/Qualität der aktuellen Ausgabe versteckt sein soll. Die Entscheidung eine Vorversion des Firefox 3 auszuliefern, spricht hier Bände. In einer Distribution die "Enterprise"-Qualität bieten will, hat eine Beta schlicht nichts verloren.
Entscheidungen
Gewagt auch die Entscheidung, die "Long Term Release" ausgerechnet auf einer GNOME-Version, die gerade erst einen Austausch einer zentralen Technologie hinter sich hat, zu basieren. Auch deswegen, weil noch nicht alle GNOME-Komponenten auf das neue gio/gvfs portiert wurden.
Pläne
Will man in Zukunft wirklich mal mit der Stabilität der Enterprise Produkte von Red Hat / Novell konkurrieren wäre man gut beraten, eine etwas konservativere Herangehensweise / bzw. einen vorteilhafteren Zeitplan zu wählen. Dies zeigen auch die zahlreichen noch offenen Bugs im Bezug auf Ubuntu 8.04, vor allem im Zusammenhang mit Pulseaudio oder auch dem NetworkManager (der ebenfalls in einer Vorversion integriert ist).
Anfang
Für EndbenutzerInnen bleibt Ubuntu trotzdem weiterhin eine hervorragende Wahl, vor allem EinsteigerInnen werden hier bestens bedient, da die Distribution die anfängliche Einrichtung äußerst einfach macht. Und ein zunehmend wichtiger Faktor: In der großen Community weiß eigentlich immer wer Rat, wenn es mal Probleme gibt. (Andreas Proschofsky)