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SchülerStandard: Weshalb ist es dem Unterrichtsministerium ein Anliegen, Cyberschool zu fördern? Christian Dorninger: Unter dem Namen "Future Learning" unterstützen wir Aktivitäten, die das Lernen mit neuen Medien im Unterricht fördern. Es sollte auch Wettbewerbe geben, bei denen sich SchülerInnen mit besonders guten Leistungen darstellen können. Cyberschool hilft, solche Wettbewerbe an die Schulen zu bringen. SchülerStandard: Haben Sie das Gefühl, dass sich die Projekte mit den Jahren verbessern? Dorninger: Prinzipiell ja. Die Projekte sind sehr originell gestaltet, die Programmierung, die Websites, die Auftritte usw., das alles halte ich für sehr gut. Auch, dass es so viele Teams gibt, denn Teamwork ist in der Wirtschaft sehr gefragt. Was man noch verbessern könnte, sind die Kategorien. Man könnte mehr an ihnen feilen. Nach langer Zeit sollte man sich einen Impuls geben und sie "re-designen". SchülerStandard: Welche Vorschläge hätten Sie dafür? Dorninger: Mir wäre es wichtig, "web 2.0" stärker zu integrieren. Wie schauen zum Beispiel Fachweblogs aus. Man könnte sich etwas überlegen, wo die Internetautorenschaft eine größere Rolle spielt. Ich würde weiters den "Classics"-Wettbewerb ausbauen. SchülerStandard: Wie stufen Sie das Niveau der Teilnehmer ein? Dorninger: Sehr gut. Aber manchmal werden zum Beispiel Projekte der Kategorie "Technics" so technisch, dass ein Teil der Jury nicht mehr genau weiß, was da eigentlich passiert. Manche Projekte sind informationstechnisch so anspruchsvoll, dass sie wenig Allgemeingültigkeit außerhalb der Schulumgebung aufweisen. SchülerStandard: Wie stark sind die unterschiedlichen Schultypen vertreten? Dorninger: Die technischen Schulen, die HTL, sind im Vorteil. Wir müssen mehr mit den AHS und KMS zusammenarbeiten, damit wir auch bei diesen an Interessenten gewinnen. SchülerStandard: Wie ist das Geschlechterverhältnis? Dorninger: Sehr ausgewogen. Letztes Jahr hat eine Mädchengruppe bei der Kategorie "Classics" sehr gut abgeschnitten. Es ist überraschend, dass ein Bereich, den man als "Burschendomäne" ansieht, dermaßen von Mädchen aufgegriffen wird. (Ana-Marija Cvitic/DER STANDARD, Printausgabe, 22. April 2008)