Jon More (re.) von Coldcut plaudert bei einer Infoveranstaltung der Red Bull Music Academy in Graz aus dem Fach. Dann legt er auf.

Foto: Ninja Tune

Dass in bundesdeutschen Tanzetablissements mit dem Wort "Diskoschorle" das beliebt-berüchtigte Mischgetränk Wodka-Red-Bull geordert wird, zeugt bereits von der gewachsenen Affinität des Energie-Gesöffs zum lautstarken Nachtleben. Dabei ist das magenunfreundliche Gebräu lange schon auch auf pädagogischer Ebene mit der DJ- und Club-Culture verhabert.

Die Red Bull Music Academy geht heuer bereits ins zehnte Jahr ihres Bestehens – eine Institution, die um die Förderung des DJ- und Produzenten-Nachwuchses bemüht ist: In bemerkenswerter Manier unterrichten Weltstars des Fachs jährlich zweimal zwei Wochen lang ausgewählte Jungspunde in sämtlichen Belangen von Ökonomie über Musikgeschichte bis hin zu Mixing-Skills.

Am Samstag wird die Academy in Wien und Graz vorstellig, um ein Beispiel dieser Wissensvermittlung zu geben und im Anschluss die Praxis in Form von Clubbings folgen zu lassen. In Wien geht's bereits am späten Nachmittag im Semper Depot ans Eingemachte. Neben der heimischen Discolegende Kurt Hauenstein alias Supermax wird der nicht minder legendäre Chicagoer Ghetto-House-Pionier DJ Funk in moderierter Form aus dem Nähkästchen plaudern. Bei einem Electro-nix-Gang-Bang in der Fluc Wanne folgt die Party zur Lehrstunde. Neben DJ Funk sorgen der Pariser Mr. Maqs sowie das heimische Aushängeschild Marflow und Felix da Houserat für glückliche Gesichter am Parkett.

Personell nicht weniger prominent gibt man sich in Graz. Mit dem Briten Jon More hat einer der Gründer von Coldcut und des nicht unwesentlichen Ninja-Tune-Labels den Lehrstuhl in der Postgarage inne. Auch hier folgt auf die Theorie die Praxis. Jon More sorgt gemeinsam mit seinem Labelkollegen James Mountain für eine Solid-Steel-Clubnight. (lux /DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.4.2008)