Special Dietmar Brehm
Mit der Fliege aus dem diesjährigen Festivaltrailer hat der Filmkünstler und Local Artist mit Weltformat sich in diesem Jahr bereits nachdrücklich ins Crossing-Europe-Programm eingeschrieben.
Darüber hinaus ist Dietmar Brehm auch ein Special gewidmet, das neuere und neueste Arbeiten des unermüdlich erfinderischen Bildermachers zeigt – auf den Kinoleinwänden und in gleich drei Ausstellungsräumen.
23., 24. 4., Movie 2, 16.00; 26. 4., Movie 2, 11.00, 13.30
Otto; or Up with Dead People
Der kanadische Filmemacher Bruce LaBruce hat sich seit den 90er-Jahren mit Undergroundproduktionen aus dem Geiste von Punk und (Schwulen-) Porno einen guten Namen gemacht. Sein jüngstes Werk kombiniert entsprechende Versatzstücke nun mit der Identitätssuche einer jugendlich-schwermütigen Nachtgestalt.
Zudem fungiert "Otto; or Up with Dead People" als Eintrag in die neueingezogene Festivalleiste "Nachtsicht", welche dem europäischen Genrekino, Sektion Horror, huldigt.
23. 4., Movie 1, 22.45; 24. 4., City 1, 11.30
Stau – Jetzt geht's los / Kinder. Wie die Zeit vergeht
In der bestens eingeführten Programmschiene "Arbeitswelten" ist diesmal ein Thomas-Heise-Schwerpunkt versteckt: Zu sehen ist "Stau" aus dem Jahr 1992 (Foto), der seinerzeit für einige Aufregung sorgte, weil er seinen Protagonisten, rechtsradikalen Jugendlichen in Halle/ Neustadt, und deren Lebenswelt nicht aus der sicheren Distanz begegnete. Gut fünfzehn Jahre später kehrt der ostdeutsche Dokumentarist in "Kinder. Wie die Zeit vergeht" einmal mehr in diese Gegend zurück.
23. 4., Movie 2, 20.30, 22.30; 25. 4., 13.30, 16.00
Übriggebliebene ausgereifte Haltungen
Eine Band, ein Künstlerkollektiv, ein populärmusikalisches Phänomen steht im Mittelpunkt von Peter Otts Dokumentarfilm mit dem spröden Titel. Die Goldenen Zitronen aus Hamburg, seit mehr als einem Vierteljahrhundert in Sachen Punk und Politik aktiv, haben den Filmemacher engagiert, um ihre Geschichte angemessen zu erzählen, und aus ihren Archiven historische Konzertmitschnitte beigesteuert – in der Linzer Kapu waren sie wohl auch schon leibhaftig zu Gast.
25. 4., City2, 21.00; 26. 4., Kapu, 20.00
Tribute Lithuanian Documents 3 – Šarunas Bartas
Das Tribute gilt in diesem Jahr einem kleinen europäischen Filmland und dreien seiner Proponenten. Darunter auch Šarunas Bartas aus Šiauliai, der mit seinen spröden, dunklen und häufig in Kollaboration mit der Schauspielerin Jekaterina Golubeva entstandenen Arbeiten auch international reüssierte. Gezeigt wird etwa "Trys dienos" (1991, Foto), der Tagediebe auf ihren Streifzügen durch die eigentümlich arretierte Gegenwart von Vilnius begleitet.
25. 4., Movie 2, 21.00; 27. 4., Movie 2, 16.00
(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.4.2008)