Wien – Rein technisch handelt es sich um eine Zeichnung, wenn die Allegorie der Skulptur auch weit aufwändiger um malerische Elemente in Aquarell und auf Gold gehöht ausgeführt wurde. 1889 schuf Gustav Klimt mit diesem Blatt seinen Beitrag zu einem Gesamtkunstwerk, das anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Kunstgewerbeschule entstand.
Das 1979 entdeckte und seit damals mehrfach in Ausstellungen im In- und Ausland gezeigte Werk befindet sich in der Sammlung des MAK. Für Marian Bisanz-Prakken, Kuratorin der Albertina, fällt es in die Kategorie "bildhafte Zeichnung", ein Thema, dem sie kommende Woche (23. April) einen Vortrag widmet, bei dem eine Reihe von vergleichbaren Allegorien behandelt werden – solche die Klimt für Serienwerke oder im Rahmen von Widmungsaufträgen schuf. Kunsthistorisch seien diese Arbeiten besonders relevant, sie reichen vom frühen Historismus bis zum Symbolismus, dokumentieren die schrittweise Entwicklung zur Moderne und sind, so Bisanz-Prakken, "in ihrer Subtilität unerreicht".
Im Vorfeld gab die Albertina nun einen Neuzugang zu ihrem Sammlungsbestand bekannt, konkret handelt es sich um die Vorstudie zur "Allegorie der Skulptur", die von Christian M. Nebehay (Antiquariat, Kunsthandlung) für 80.000 Euro angeboten worden war. Das Blatt stammt aus dem Nachlass der Familiensammlung, aus der man bereits im Herbst vergangenen Jahres fünf Schieles bei Sotheby’s in New York hatte versteigern lassen. Das stattliche Einspielergebnis: 17,94 Millionen Dollar (brutto).