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Wien - Die Polizei hat am späten Sonntagabend ein seit Jahren leerstehendes Haus in der Spitalgasse 11 in Wien-Alsergrund geräumt.

Das Haus wurde am Vorabend von Aktivisten im Zuge eines "Internationalen Aktionstags für Freiräume und Besetzungen" bezogen.

Foto: APA/ Herbert P. Oczeret

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Nachdem gegen 22.45 Uhr die letzten Hausbesetzer aus dem Gebäude gebracht worden waren, flog ein Polizeihubschrauber noch einige "Kontrollrunden", ehe die Feuerwehr den Eingangsbereich verriegelte. Die Polizei wird den Hauseingang bis Montag früh bewachen.

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Einige der Personen müssen mit einer Anzeige wegen Sachbeschädigung rechnen: Sie hatten sich über das Dach Zugang zum Nachbarhaus verschafft und sollen laut Polizei dort "umfangreiche Schmierereien" hinterlassen haben.

In einem Fall wurde eine Festnahme wegen versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt ausgesprochen, erklärte Norbert Müller von der Bundespolizeidirektion Wien.

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Haus steht seit Jahren leer

Das fünfgeschoßige Haus in bester innerstädtischen Lage befindliche gilt unter Anrainern als Spekulationsobjekt.

Aktivisten hatten dieses am Samstagabend unter dem Motto "Queerfeministische Raumaneignung" besetzt. Bis zu 200 Personen hielten sich im Inneren auf, um sich an Workshops zu beteiligen und eine Party zu feiern.

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Anliegen der Aktivisten

"Die Raumsituation in Wien spricht unerträgliche Bände. Überteuerte Mieten machen das Leben für die meisten Menschen zu einem täglichen Kampf. Gleichzeitig stehen unzählige Häuser in Wien leer. Es ist das bekannte Spiel im Kapitalismus um die Steigerung des Marktwerts", erklärten die Besetzer in einem Kommunique ihre Aktion.

An der Außenfassade des besetzten Hauses machten Plakate auf die Anliegen der Besetzer aufmerksam. "Kein Mensch ist illegal", und "Kein Freiraum dem Hetero-Sexismus" war darauf zu lesen.

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Besitzer erwirkte Räumungsbefehl

Nachdem der Hausbesitzer von der Sache erfahren hatte, verlangte er eine zwangsweise Räumung. Die Polizei begann am Sonntag ab 19.40 Uhr den Räumungsbefehl zu vollziehen.

70 Beamte und mehrere Diensthunde waren an der Räumung beteiligt. Die Spitalgasse wurde zwischen der Alser Straße und der Lazarettgasse für den Verkehr gesperrt.

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Hubschraubereinsatz

Sogar ein Hubschrauber wurde in die Spitalsgasse geschickt. "Den Hubschrauber benötigen wir, weil sich einige der Leute am Dach verborgen hielten", so Norbert Müller von der Bundespolizeidirektion Wien.

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Hundert Sympathisanten

Gegen 21.30 Uhr hatten sich vor dem Haus bereits rund 100 Sympathisanten versammelt. Ein Polizeikordon versperrte ihnen daraufhin den Weg zum Haus.

Die Räumung ging unter lautstarken Zurufen der Hausbesetzer und Sympatisanten vonstatten.

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Nach und nach wurden die 50 bis 70 verbliebenen Besetzer einzeln aus dem Gebäude geschafft, die sich zum Teil mittels einer "Sitzblockade" dagegen sträubten.

"Die Polizei hatte die Situation im Griff", erklärte ein Beamter "Vereinzelt wurden Gegenstände wie Tomaten, Blumen, Wasser- und Bierbecher auf uns geworfen."

Zu Verletzungen ist es nicht gekommen, gab die Polizei bekannt. (APA/red)

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