In rund 30 Salzburger Nahverkehrszügen weisen Piktogramme auf Ruhezonen hin.

Foto: ÖBB
Salzburg - Die Diskussion um ein mögliches Handyverbot in öffentlichen Verkehrsmitteln schlägt hohe Wellen. In Linz und in Graz wird ein sanftes Verbot überlegt. Erste Erfahrungen mit "Ruhezonen", in denen Handys und MP3-Player unerwünscht sind, machen seit Ende März die ÖBB in Salzburger Nahverkehrszügen. Das zweimonatige Pilotprojekt bewerteten viele Fahrgäste bei einem APA-Lokalaugenschein positiv.

In rund 30 Salzburger Nahverkehrszügen gilt derzeit das Prinzip der "Ruhezonen". An den Fenstern des letzten Waggons jeder Garnitur weisen außen und innen 22 mal 8 Zentimeter große Piktogramme auf die Ruhezone hin. Nur leises Sprechen ist in diesen Zonen erlaubt.

Provokationen befürchtet

Die Idee ruhigerer Zonen stößt großteils auf Zuspruch bei den Fahrgästen. Einige befürchten aber auch, dass die Regelung zu "Provokationen" führen könnte. Immerhin ist die Einhaltung schwierig zu kontrollieren, weil in der S-Bahn Zugbegleiter fehlen.

Die Bahn ist mit dem bisherigen Verlauf des Pilotprojektes zufrieden. "Einige Fahrgäste meinten, sie hätten wegen des steigenden Lärms schon darauf gewartet", schilderte ÖBB-Sprecher Johannes Gfrerer. Vereinzelt wurden Beschwerden über die Missachtung des Verbotes laut.

Die Ruhezonen werden deshalb erprobt, weil die ÖBB das Reisen ihren Kunden - die unterschiedliche Bedürfnisse hätten - so angenehm wie möglich gestalten will. Für all jene, die gerne im Zug kommunizieren, werde der Handyempfang verbessert und die Internetverbindung optimiert. Im Prinzip gehe es um ein erträgliches Miteinander, so Gfrerer. (APA)