Entscheidender Impuls
"Damit sind nun die nötigen politischen Vorraussetzungen für Galileo festgelegt. Die ESA wird im Juli mit den Ausschreibungen beginnen und versuchen, diese bis Ende des Jahres so gut wie abzuschließen", erklärt Ingo Baumann vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), gegenüber pressetext. Hält dieser enge Zeitplan, so könnten noch 2008 die ersten Aufträge vergeben werden. Tiefensee sieht darin eine große Chance für deutsche Unternehmen. "Insbesondere beim Satellitensegment und beim Betrieb der Kontrollzentren steht die deutsche Raumfahrtindustrie bereit. Damit hat die Politik die Voraussetzung dafür geschaffen, dass in Deutschland viele Investitionen und Arbeitsplätze im Hochtechnologiebereich realisiert werden, und zwar sowohl beim eigentlichen Galileo-System als auch bei den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Dies ist ein entscheidender Impuls für die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie", so der Minister.
"Giove B"
Ende des Monats werde zudem der zweite Experimental-Satellit "Giove B" ins All gebracht, erläutert Baumann. Dieser wird erstmals die Technologie an Board haben, über die auch die künftigen Galileo-Satelliten verfügen. Giove B wird am 27. April mit einer Trägerrakete vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur starten. Ursprünglich hätte der Satellit bereits im Frühjahr 2006 abheben sollen, der erste Testsatellit "Giove A" ist seit 2005 im All. Wiederholt wurde der Start hinausgeschoben. Zuletzt verzögerte sich dieser aufgrund von Problemen mit der russischen Trägerrakete Sojus.
Jahre hinter dem Zeitplan