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Der Klimawandel bedroht den gesamten Lebensraum auf der Erde - und gleichzeitig die Gesundheit

Foto: APA/dpa/Patrick Pleul
Genf – Unterernährung, Hitze, Smog – die Folgen des weltweiten Klimawandels können in Zukunft immer mehr Menschen krank machen. "Schutz der Gesundheit vor den Folgen des Klimawandels" - zum 60. Jahrestag ihrer Gründung hat die WHO das Motto dieses Tages auf dieses weltweit dringliche Thema ausgerichtet. "Bisher war auf den Plakaten für den Klimaschutz immer der Eisbär zu sehen. Wir müssen jeden erdenklichen wissenschaftlich und politisch vertretbaren Weg nutzen, um die Politik davon zu überzeugen, dass die wichtigste durch den Klimawandel bedrohte Art der Mensch ist", erklärte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan.

Krankheit und Tod durch Klimawandel

Cholera, Durchfallerkrankungen, Malaria, Dengue-Fieber - Werden die gegenwärtigen Trends in der Erwärmung der Erdatmosphäre nicht unter Kontrolle gebracht müsse man mit schwerwiegenden Folgen rechnen: Krankheiten und Tod infolge von Naturkatastrophen und Hitzewellen, mehr Erkrankungen durch kontaminierte Nahrungsmittel, Wasser und Krankheitsüberträger. Auch mehr vorzeitige Todesfälle und Krankheiten durch die Luftverschmutzung werde es geben.

Hauptlast tragen arme Länder

Es seien vor allem die armen Länder, welche die große Last der Klimaprobleme tragen müssten. Konkrete Beispiele: jüngste Überschwemmungen in Angola, die zu einer Ausbreitung der Cholera geführt haben. Chans Stellvertreter David Hayman sprach von einem regelrechten "Meningitis-Gürtel", der Schwarz-Afrika überziehe und der auf größere Trockenheit zurückzuführen sei.

Erderwärmung unter Kontrolle bringen

Durch den steigenden Meeresspiegel würden große Bevölkerungsgruppen in vielen Teilen der Erde zur Abwanderung gezwungen werden - ebenso durch Dürreperioden und Hungersnöte, stellte die WHO aus Anlass des Weltgesundheitstages fest. Man müsse die Erderwärmung unter Kontrolle bringen - gleichzeitig sollten sich alle Staaten der Erde auf die Konsequenzen der Klimaveränderung vorbereiten, mahnte die WHO.

Oberste Priorität

Klimawandel solle im Jubliäumsjahr die oberste Priorität der WHO sein, sagten Vertreter der UN-Organisationen auf weltweiten Veranstaltungen. Als die Organisation 1948 gegründet worden sei, habe ihre Hauptaufgabe darin bestanden, eine ganz elementare Gesundheitsversorung in einer vom Krieg zerstörten Welt wiederherzustellen, erinnerte Chan. Diese Herausforderungen hätten sich bis heute "tiefgreifend verändert". Die Erderwärmung ist der WHO zufolge jährlich mehr oder weniger direkt für 150.000 Todesfälle und fünf Millionen Kranheitsfälle weltweit verantwortlich.

"Hupfreier Tag" in Bombay

In der westindischen Millionenstadt Bombay hat die Polizei zum Weltgesundheitstag einen "Hupfreien Tag" ausgerufen und Motorrad- sowie Autofahrer gebeten, die Finger von der Hupe zu lassen. Die ständige Lärmbelästigung habe Einfluss auf die Gesundheit der rund 15 Millionen Einwohner der Stadt. Bombay gehört zu den größten Städten in Asien und leidet unter einem zunehmenden Verkehrschaos. (APA/red)