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Kate Allen bei der Triathlon-WM in Hamburg im vergangenen September.

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New Plymouth - "Sie schaut im Gesicht brutal aus. Wir werden versuchen, so bald wie möglich heimzufliegen. Was das nun für Olympia bedeutet, können wir noch nicht sagen, es ist jetzt auch zweitrangig", sagte Mark Diechtler, Ehemann und Betreuer der österreichischen Triathlon-Olympiasiegerin Kate Allen. Die 37-Jährige war am Sonntag beim Weltcup in New Plymouth auf Neuseelands Nordinsel mit dem Rad schwer gestürzt. Erste Untersuchungen im örtlichen Krankenhaus ergaben einen Bruch des rechten Daumens, ein angebrochenes Nasenbein, den Verlust von drei Zähnen (zwei Eckzähne, ein Schneidezahn), Serienrippenprellungen sowie schwere Verbrennungen und Abschürfungen an Armen und Beinen.

Was am Ende der ersten Radrunde auf einer Geraden kurz vor Kilometer fünf genau passiert ist, muss erst geklärt werden. Die Internationale Triathlon-Union (ITU) und der österreichische Verband (ÖTRV) untersuchen. Denn es waren auch andere Athletinnen, darunter die Österreicherin Lisa Hütthaler, in den Vorfall verwickelt; diese stürzte aber nicht. Die US-Amerikanerin Mary Beth Ellis erlitt einen Armbruch. Hütthaler, die den Bewerb als 19. beendete: "Es ist hart und extrem schnell gefahren worden. Ich habe einen ordentlichen Achter im Hinterrad, da muss jemand touchiert haben, ich weiß aber nicht, wer es war."

Die Ärzte wollten Allen zur Beobachtung im Spital behalten, doch möchte diese in Österreich weiterbehandelt werden; eine Flugerlaubnis wurde erteilt. "Ich habe zu Hause bereits einen Zahnarzt und einen Orthopäden organisiert", sagte Diechtler. Die Heimreise führt über Auckland, Bangkok und Frankfurt nach Innsbruck, wo die beiden am Dienstag eintreffen sollen.

Kate Allen war nach 22 Wochen Vorbereitung voll motiviert in den Saisonauftakt gegangen. Als sie nach einer starken Schwimmleistung im Radbewerb nur noch 15 Sekunden Rückstand auf die Führenden hatte, passierte der Unfall.

Ob Allen ihre Olympiakampagne fortsetzen kann, wird sich zeigen, sie will es jedenfalls versuchen. "Ich möchte bis zur EM in Portugal wieder einigermaßen konkurrenzfähig sein", hofft sie. Die Europameisterschaft steigt am 10./11. Mai. (red, APA, DER STANDARD Printausgabe 07.04.2008)

ERGEBNISSE vom Triathlon-Weltcup in New Plymouth/Neuseeland (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen):

  • Herren (62 Teilnehmer):

    1. Javier Gomez (ESP) 1:47:33 Stunden - 2. Brad Kahlefeldt (AUS) 1:48:03 (+0:30 Minuten) - 3. Andrew Johns (GBR) 1:48:16 (0:43) - 4. Kris Gemmell (NZL) 1:48:26 (0:53) - 5. Peter Croes (BEL) 1:48:30 (0:57) - 6. Paul Tichelaar (CAN) 1:48:46 (1:13); kein Österreicher am Start

    Weltcup-Gesamtwertung (nach 2 von 16 Bewerben):

    1. Gomez 100 Punkte - 2. Kahlefeldt 88 - 3. Tichelaar 51 - 4. Brendan Sexton (AUS) 45 - 5. Tim Don (GBR) und Johns je 39

  • Damen (52 Teilnehmerinnen):

    1. Emma Moffatt (AUS) 2:01:01 Stunden - 2. Lisa Norden (SWE) 2:01:07 (+0:06) - 3. Felicity Abram (AUS) 2:01:16 (0:15) - 4. Daniela Ryf (SUI) 2:01:48 (0:47) - 5. Liz Blatchford (GBR) 2:01:48 (0:47) - 6. Andrea Whitcombe (GBR) 2:01:59 (0:58). Weiter: 19. Lisa Hütthaler (AUT) 2:04:09 (3:08) - Kate Allen (AUT) am Ende der ersten Runde der Radstrecke schwer gestürzt

    Weltcup-Gesamtwertung (Stand nach 2 von 16 Bewerben):

    1. Norden 83 Punkte - 2. Moffatt 68 - 3. Whitcombe 58 - 4. Emma Snowsill (AUS) 50 - 4. Abram 50 - 6. Ryf 48. Weiter: 21. Hütthaler 7