Rund 70.000 Fahrgästen täglich machen ihn zu einem der größten Verkehrsknoten Wiens: Nach einer dreijährigen Umbauphase konnte der ehemalige Bahnhof Wien Nord am Freitag unter seinem neuen Namen Bahnhof Wien Praterstern eröffnet werden.

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Nach der Anbindung an die U2 ab 10. Mai - die entsprechenden Hinweise sind bereits angebracht aber noch durchgestrichen - werden rund 100.000 Fahrgäste am Tag die Verkehrsdrehscheibe im zweiten Bezirk nutzen.

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"Ein Hauptziel war es, das Bild eines heruntergekommenen Bahnhofs radikal zu ändern", erklärte Architekt Albert Wimmer beim Festakt in der neu gestalteten Bahnhofshalle. Man wolle einen Raum zur Verfügung stellen, wo man sich treffen könne und der richtige Ort für alle sei, die es eilig hätten, wo aber auch Platz für Randgruppen sei. Einkaufsmöglichkeiten auf einer Gesamtfläche von rund 6.500 m2 bieten im Haupt- und Nebengebäude rund 30 Geschäfte für Handel, Service und Gastronomie.

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Nach dem Festakt, zu dem auch eine Segnung des Bahhnofs gehörte, ...

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... machte sich Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) per Rolltreppe auf den Weg zum Bahnsteig 4. Wien strebe danach ein "Verkehrsknoptenpunkt Mitteleuropas zu werden", so Häupl zuvor am Podium. Dazu gehöre die Abkehr vom Kopfbahnhofkonzept der k.u.k-Zeit. Bahnhofsprojekte würden wesentlich zur Stadtentwicklung beitragen. "Täglich kommen 220.000 Einpendler nach Wien, wir wünschen uns, dass ein immer größerer Anteil mit der Eisenbahn kommt", betonte der Bürgermeister.

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Gemeinsam mit ÖBB-Chef Martin Huber und Verkehrsminister Werner Faymann (SPÖ) knüpfte Häupl am Bahnsteig eine rote Masche auf, um so den Bahnhof offiziell zu eröffnen.

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Die Eröffnung ist auch Anlass für ein moderiertes Unterhaltungsprogramm und eine Lok- und Leistungsschau unter dem Motto "Bahn zum Anfassen": Am Bahnsteig 4 ist etwa die älteste Wechselstromolokomotive der Welt, Baujahr 1913, die früher auf der Pressburger Bahn eingesetzt wurde, zu sehen.

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Verkehrsminister Werner Faymann verwies darauf, dass der Umbau des Bahnhofs Praterstern Teil einer Bahnhofsoffensive ist, in deren Rahmen bis 2015 insgesamt über zwei Milliarden Euro in insgesamt 30 Bahnhöfe in Österreich, ein großer Teil davon in Wien, investiert werden.

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Begonnen wurde der Neubau des Bahnhofs Praterstern im März 2005 mit dem Abbruch des alten Gebäudes. Für die Errichtung der neuen Bahnhofshalle wurden 600 Tonnen Stahl und 7.400 m2 Glas zusammengefügt.

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Für die Gleisanlagen wurden - bei laufendem Fahrbetrieb - 25.000 Tonnen Gleisschotter ausgetauscht, 12.000 neue Schwellen und 8.000 Meter Schienen verlegt.

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ÖBB-Chef Martin Huber würdigte den Bahnhof Wien Praterstern als eine "relativ nüchterne, dafür aber auch in der Zukunft attraktive" Verkehrsknotenstation.

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Die Neugestaltung am Praterstern soll sich indessen nicht auf den Bahnhof beschränken. So verwies Planungsstadtrat Rudi Schicker (SPÖ) bei der Bahnhofseröffnung auf die Neugestaltung des Areals vor dem Bahnhof, "wenn der 21er eingestellt ist". Die geplante Einstellung der Straßenbahnlinie mit der Eröffnung der verlängerten U2 rief zuletzt unter anderem Proteste der Grünen auf den Plan. (glicka)

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