Pinot Noir zählt zu den großen internationalen Klassikern, ist vor allem in der Burgund zu finden, auch in der Champagne verbreitet und ergibt Weine eines Stils, über den es sich wunderbar streiten lässt. Ein guter Pinot Noir ist ausgeprägt rotfruchtig nach Himbeeren und roten Ribiseln, erdig-würzige Aspekte. Er ist komplex, hat eine dezente zurückhaltende Tanninstruktur, je nach Klima mittelkräftige bis sehr kräftige Säure und bei idealem Standort tiefe mineralische Noten. Pinot ist auch eine Rebsorte, die polarisiert, da nicht alle mit der Feinheit etwas anfangen können und man sich den Stil manchmal mit einiger Geduld „er-trinken“ muss.
Die Burgundermacher aus der Thermenregion laden sich jährlich Gäste ein, tragen Pinots Noirs aus allen möglichen Ländern zusammen und probieren diese in einer verdeckten Round-Table-Verkostung. Dabei geht es nicht darum, den besten des Abends rauszufiltern, sondern vor allem um Diskussionen über Stil und Vergleiche mit anderen. Auch die Frage, was denn weshalb Österreich sein könnte, bzw. welcher jetzt warum aus der Thermenregion kommen könnte, ist für sie wichtig. Eine stilistische Standortbestimmung sozusagen.
Bei der kürzlich abgehaltenen Vergleichsverkostung zwischen österreichischen, nicht ausschließlich Burgundermacher-Pinots und internationalen Rebsortenspezis (darunter Daniel Gantenbein Pinot Noir 2002, Fürst Löwenstein, Ahr, Faiveley Grand Cru Corton, Burgund), zeigten sich einige österreichische Pinots der Jahrgänge 2003 und 2004 in absoluter Hochform. Dazu zählte unter anderem Claus Preisingers 2003 Pinot oder Gerhard Markowitschs Pinot Reserve 2002.