DER STANDARD
Von 155 Prüfungen, die am Montag österreichweit mit der neuen Software durchgeführt wurden, war etwa ein Drittel negativ. Normalerweise fällt nur jeder Zehnte durch.

Eine neue Software für die Führerscheinprüfung, die seit Montag im Einsatz ist, hat laut Fahrschulbetreibern für "Chaos" gesorgt. Das berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) in ihrer Mittwoch-Ausgabe. Programmierfehler hätten zu einer überdurchschnittlich hohen Durchfallquote geführt. Das Verkehrsministerium räumte "Anfangsschwierigkeiten" ein und will die Ergebnisse überprüfen. Sollten Programmierfehler am Durchfallen schuld sein, sollte kostenlos wiederholt werden dürfen, hieß es.

"Bei den ersten Prüfungen konnte die Software zum Teil nicht gestartet werden, das System meldete, dass kein Online-Update möglich ist, weil die Software veraltet ist", schilderte Norbert Hausherr, Sprecher der österreichischen Fahrschulen, im Zeitungsinterview die aufgetretenen Probleme. Kandidaten, die sich extra frei genommen hatten, mussten wieder heimgeschickt, Prüfungen abgesagt werden.

Übergangene Zusatzfragen werden automatisch als falsch gewertet

Dieser banale Programmierfehler sei zwar mittlerweile behoben worden, es gebe aber nach wie vor andere technische Probleme: "So werden vom Prüfling übergangene Zusatzfragen dem Kandidaten nicht wieder vorgelegt, sondern automatisch als falsch beantwortet gewertet", sagt Hausherr, "das ist aber unzulässig, das Prüfungsergebnis damit ungültig." Von 155 Prüfungen, die am Montag österreichweit mit der neuen Software durchgeführt wurden, war etwa ein Drittel negativ. Normalerweise fällt nur jeder Zehnte durch.

Das Problem mit den Zusatzfragen werde bis Ende der Woche behoben. "Sollte sich herausstellen, dass der Programmierfehler schuld an der negativen Beurteilung war, darf der Kandidat die Prüfung kostenlos wiederholen", versprach Pressesprecher Marcin Kotlowski.(APA)