Ärzte müssen sich im Zweifel Ausweis vorlegen lassen - Hauptverband sieht keinen Missbrauch, jährlich werden 46.000 als gestohlen gemeldet
Redaktion
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Wien - "Wir sehen keinen Missbrauch bei der Verwendung von E-Cards", betonte am Montag Volker Schörghofer vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger in einer Reaktion auf die ORF-TV-Sendung "Konkret". Darin war die Rede von "E-Card-Tourismus", dass also Personen dem jeweiligen Arzt die E-Card einer fremden Person vorlegen und sich so gratis behandeln lassen würden.
Karte wird sofort gesperrt
Es seien derzeit 8,34 Millionen E-Cards aktiv, von denen jährlich rund 100.000 (knapp 1,4 Prozent) verloren gehen, 46.000 davon werden laut Schörghofer gestohlen. Einen "organisierten Diebstahl" könne er jedoch nicht erkennen. "Wenn nämlich jemand seine Karte verliert und das meldet, wird sie sofort gesperrt."
Zusätzlich Ausweis vorlegen
Mediziner, die Zweifel an der Übereinstimmung von Patient und E-Card hätten, müssten sich zusätzlich einen Ausweis vorlegen lassen. Alles andere käme einer Vertragsverletzung des Arztes gleich und könne, so Schörghuber, strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
E-Cards mit Foto
E-Cards mit Foto, so wie ab 2010 in Österreich geplant, hält Schörghuber nicht für die Ideallösung, die sämtliche Sicherheitslücken stopfen werde. "Außerdem ist das wahnsinnig teuer, man müsste Millionen Menschen fotografieren." (APA)
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