725-Millionen-Dollar-Baby

Die Mutter aller unnützen Gadgets hat das japanische Science Portal in einem Gedankenspiel geschaffen. Man nehme IBMs Blue Gene Supercomputer, 30 Motoren, Düsentriebwerke, einen Haufen Sensoren, Stoßdämpfer, ein Cockpit und eine Hülle aus Aluminium und schon hat man die Komponenten, um einen 18 Meter hohen und 43 Tonnen schweren Roboter zu bauen. Der Haken an der Sache: der Gundam würde nach dem Vorbild der japanischen Comic-Serie fast 725 Millionen US-Dollar kosten. Geekige Gadgets gibt es aber auch in leistbareren Dimensionen. Ein Streifzug durch das Web hat einige der kuriosesten Gadgets zu Tage gefördert.

Foto: Bandai

Professioneller Nervtöter

"Hörst Du auch dieses Piepsen?", ist in Büros mit mehreren Computern eigentlich keine ungewöhnliche Frage. Aber hinter seltsamen Geräuschen muss nicht zwangsläufig ein Rechner stecken. Es könnte sich auch um ein Annoy-a-tron handeln, das ein nicht wohl gesonnener Kollege versteckt hat. Das Mini-Gerät kann drei verschiedene Pieptöne in Intervallen von zwei bis acht Minuten von sich geben und lässt sich dank Magnethalterung gut verstecken. Preis für das Annoy-a-tron: 9,99 Dollar. Preis für den hochroten Kopf des genervten Chefs: unbezahlbar.

Foto: ThinkGeek

Motorisierte Gummiente

Ab und zu zieht es auch de größten Computer-Nerd ins Badezimmer. Damit man in der Badewanne nicht auf elektronisches Spielzeug verzichten muss, gibt es nun die ferngesteuerte Gummiente. Die Ente lässt sich mit vier Propellern vorwärts, rückwärts und seitlich steuern. Den elektronischen (und wie der Hersteller versichert vollkommen wasserdichten und ungefährlichen) Badespaß gibt es um 22,19 Euro.

Foto: Iwantoneofthose.com

Virtuelle Grüße von Mama

Schlüsselkinder nannte man früher Kinder, die nach der Schule eine leere Wohnung vorfanden und in Ermangelung elterlicher Aufsicht eher vor dem Fernseher als über den Hausaufgaben saßen. Das Phänomen gibt es nach wie vor, doch Eltern können ihrer Fürsorgepflicht dank moderner Technologien nun besser nachkommen. Wer dabei nur an Handys denkt, kennt die neueste Entwicklung von Hersteller iRobot nicht. Mit dem ConnectR soll man den Nachwuchs virtuell besuchen können. Das Gerät bietet mit Videokamera, Mikrophon, Display und Internetanschluss alles, was zur virtuellen Stippvisite benötigt wird und kann auch ferngesteuert weden. ConnectR soll um ca. 500 Dollar ab Mitte des Jahres erhältlich sein.

Foto: iRobot

Klingelton-Overkill

Fans von nervigen Handyklingeltönen und Leuchteffekten werden den USB Ferris Wheel Phone Stand lieben. Bei eingehenden Anrufen dreht sich das Riesenrad und lässt dazu die Melodie von Rock-a-Bye Baby ertönen. Blinkende Lämpchen komplettieren den audiovisuellen Handy-Overkill. Das Gadget kann über USB oder mit Batterien betrieben werden und lässt sich auch stumm schalten. Wozu man sich allerdings diese Hardcore-Klingelton-Spielerei anschaffen sollte, wenn man sie dann stumm schaltet, wird nicht verraten. Preis: 27 US-Dollar.

Foto USBGeek.com

C.S.I. am Schreibtisch

Gedacht ist es für Wissenschaftler, Juweliere, forensische Untersuchungen und zur Qualitätskontrolle von Waren – das digitale USB-Mikroskop. Es bietet eine Auflösung von 640 x 480 Pixel und eine Linse zur 100fachen Vergrößerung. Seine wahre Bestimmung wird das Mikroskop in den Händen eines Heavy-Computer-Users aber wohl in der Beobachtung des Mikrokosmos in der Tastatur finden. Dort soll es ja diversen Untersuchungen zufolge dreckiger zugehen als auf mancher Toilette. Um 92 Dollar ist man für die Entdeckungsreise am Schreibtisch gerüstet.

Foto: USBGeek.com

Schleudersitz für Pärchen

Controller mit Force Feedback mag nicht jeder. Es darf bezweifelt werden, ob man die Rempler vom Racing-Game dann auch noch unter dem Hosenboden spüren will. Genau das bietet der Rumbleseat von Boomchair, den man an Spielekonsolen oder MP3-Player anschließen kann. Ausgestattet mit zwei Lautsprechern, zwei Subwoofern, LED-Leuchten und Vibrations-Motoren soll das Spielerlebnis so noch intensiver werden. Für die Rüttelpartie muss man den stolzen Preis von 400 Dollar zahlen.

Foto: Boomchair

"Feel the game, feel the pain"

James Bond und Gegenspieler Maximilian Largo (Klaus Maria Brandauer) zuckten in "Sag niemals nie" kaum mit der Wimper, als sie beim Spiel "Domination" für verlorene Territorien mit Elektroschocks bestraft wurden. Für rund 60 Dollar gibts den elektrisierenden Fingerklaps auch für zu Hause. So viel muss man für den Trakonya Mutator ausgeben. Der Elektroschocker ist in einem Armband untergebracht und kann am USB-Slot angeschlossen werden. Momentan wird allerdings nur Unreal Tournament unterstützt.

Don’t panic!

Wer von seinen Kollegen mit versteckten, piepsenden Geek-Tools genervt wird, kann mit dem Stress Button Aggressionen abbauen. Ein Druck auf den Signalroten Knopf löst eine Explosion auf dem Monitor aus – zumindest virtuell. Das Gadget bietet für mehr Abwechslung noch zwei weitere Screensaver und funktioniert unter Windows. Auch als Notbremse gedacht, um nicht beim privaten Surfen oder Spielen erwischt zu werden. Preis: 16 Dollar.

Foto: USBGeek.com

Multimedia in Ewigkeit

Schließlich und endlich hält Multimedia auch auf der letzten Ruhestätte Einzug. Einem niederländischen Ingenieur waren konventionelle Grabsteine offenbar zu langweilig. Also hat er die digitale Grabplatte erfunden. Auf dem Display können Fotos, Gedichte oder Bibeltexte viel besser dargestellt werden, ist Erfinder Hendrik Rozema überzeugt. Das letzte Must-Have für Freunde geekiger Gadgets. (Birgit Riegler)

Foto: Rozema