Der seit 1980 regierende Mugabe predigt in seinen Auftritten schon jetzt den Sieg über seinen Herausforderer Simba Makoni, der als ehemaliger Finanzminister der Regierungspartei Zanu-Pf nun als unabhängiger Kandidat gegen ihn antritt. Der 58-jährige Makoni hingegen verspricht dem Land mit der höchsten Inflation der Welt (über 100.000 Prozent) und 80 Prozent Arbeitslosigkeit eine neue Führung; sie soll die Wirtschaftskrise lösen und eine Regierung der nationalen Einheit schaffen.
Manche sehen in seiner Kandidatur einen Ausweg aus der unterdrückerischen und wirtschaftlich desolaten Situation, die das einst blühende Land zum Armenhaus der Region hat werden lassen. Andere hegen ihr Misstrauen nicht nur gegen die Zanu-Pf, sondern auch gegen den ehemaligen Regierungsangehörigen Makoni. Mit der Kandidatur Makonis laufen die Wahlen - anders als zuvor - nicht nur zwischen zwei politischen Lagern ab, sondern haben eine neue Dynamik gewonnen.
Die einzige Oppositionspartei Simbabwes, die Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC), erhält traditionsgemäß die größte Unterstützung in den städtischen Gebieten. "Die Wirtschaft ist tot", sagt ihr Anführer Morgan Tsvangirai. Sollte er als alter Rivale Mugabes die Wahlen gewinnen, plant der frühere Gewerkschaftsboss, kurzfristig eine neue Währung einzuführen, um das Land wiederaufzubauen.
Gespaltene Opposition
Die Opposition hatte sich aber wegen Streitigkeiten über ihre politische Linie gespalten - und die zweite Fraktion unter dem Vorsitz von Arthur Mutambara hat sich für die Wahlen hinter den Kandidaten Makoni gestellt. Bei einem knappen Ergebnis unter den geforderten 51 Prozent, was eine Stichwahl drei Wochen später bedeuten würde, wollen sich die Oppositionellen gegen Mugabe vereinigen.
Die MDC beklagt vor allem unfaire Wahlbedingungen. Die Regierung habe neun Millionen Wahlzettel für nur 5,9 Millionen registrierte Wähler gedruckt. Verstorbene und Doppelnennungen stehen angeblich auf der Wählerliste. Zudem sei die Wahlkommission einseitig zugunsten Mugabes besetzt. Die Regierung hat nicht nur internationalen Wahlbeobachtern aus Europa und den Vereinigten Staaten die Anreise verboten - die Mehrheit der ausländischen Journalisten ist ebenfalls bei der Akkreditierung abgelehnt worden.