Standard: Wussten Sie am Wahlabend von der erneuten Anzeige?
Andy W.: Die Demo löste sich am Lendplatz auf, dort hat mich ein Polizist erkannt. Ich hatte bei ihm einmal eine Diebstahlsanzeige gemacht und war ihm bei früheren Demos begegnet. Er rief mir irgendwas in der Art zu: "So, und du kriegst no a Anzeige!" Ich wollte wissen, weswegen, die Antwort war: "Jo, wirst scho sehn!"
Standard: Waren Sie der Einzige, der bei der Demo nicht am Gehsteig ging?
Andy W.: Nein. Es waren rund 60 bis 70 Demonstrant/innen. Wir gingen alle im Block. Ich war mittendrin.
Standard: Werden Sie weiter gegen BZÖ und FPÖ demonstrieren?
Andy W.: Klar! Ich demonstriere ja nicht gegen die Parteien, weil sie existieren, ich demonstriere gegen Rechtsextremismus, Sexismus, Kapitalismus, Rassentheorien, Nationalismus, Faschismus etc. Wenn "mensch" sich FPÖ und BZÖ genauer ansieht, fällt sehr bald auf, dass diese für einige dieser Theorien teilweise extrem eintreten, auch wenn sie das nicht direkt herausschreien, sondern mit Worten wie "Heimatstolz", oder "gottgewollte geschlechtliche Rollenaufteilung" umschreiben.
Standard: Was möchten Sie nach der Schule machen? Vielleicht selbst politisch aktiv werden?
Andy W.: Das weiß ich noch nicht so genau, wahrscheinlich irgendwas mit Metallbearbeitung: Schweißer oder Schlosser. Politisch aktiv bin ich die ganze Zeit, aber zu einer Partei gehen – ich weiß nicht. Einerseits will ich nicht Teil dieses Systems werden, andererseits kann "mensch" es vielleicht nur von innen verändern. Vielleicht entwickelt sich die Gesellschaft noch, dann bin ich der Erste, der bei der Organisation eines intelligenten Systems mithilft.
Standard: Fühlen Sie sich verfolgt von der Polizei?