"VIP Club"-Moderatorin Christina Lugner ist "bestürzt". Gesellschaftsreporter wollen die Sendung in Zukunft eher meiden.

Foto: Puls 4/Baumann

Wien – Nervosität herrscht im österreichischen Boulevard nach dem Selbstmordversuch von Helga R. Die Managerin soll nach Aussagen in der Puls-4-Sendung "VIP Club" einen Selbstmordversuch verübt haben. Moderatorin Christina Lugner debattierte Mittwoch mit Gesellschaftsreportern und Andrea Fendrich den Ehebruch Armin Assingers. Die vermeintliche Geliebte Helga R. hätten die Aussagen in der Sendung "extrem getroffen", berichten Insider. In Telefonaten habe R. die Tat angekündigt und in Beziehung zur Sendung gestellt. Umgekehrt mauschelt die Szene über ein Telefonat Helga R.s mit Assinger, das dem Selbstmordversuch vorangegangen sein soll.

Keine Schuld

Gastgeberin Christina Lugner ist "bestürzt". Die Sendung werde aber fortgesetzt, erklärt Puls-4-Programmchef Patrick Schubert. "Uns tut es sehr leid, was da passiert ist." Verantwortung trage der Sender jedoch keine: "Wir sind uns keiner Schuld bewusst." Mit Lugners Moderation ist Schubert hoch zufrieden: "Sie hat das sehr gut gemacht", lobt er.

Beobachter sehen hingegen den Boulevard am moralischen Tiefpunkt: "Noch nie wurde jemand, der nicht in der Öffentlichkeit steht, derartig hingerichtet." Schwierig dürfte es werden, Gesellschaftsreporter zu finden, die in Zukunft mitdiskutieren wollen. Journalisten von Seitenblicke-Magazin, Österreich und News lehnen ab. "Sicher nicht", winkt auch Krone-Kolumnistin Karin Schnegdar ab.

Schadenersatz?

Hat R. Chancen auf Schadenersatz? "Nicht, wenn sie schon von sich aus mit Medien über ihre ,Beziehung' gesprochen hat", erklärt Anwältin Maria Windhager. Im Jänner 2008 erschien ein Interview, in dem R. Assinger als ihren "Traumprinzen" bezeichnete. Assinger informierte via ORF, mit Helga R. habe ihn "eine über Freundschaft und Geschäft hinausgehende Beziehung verbunden, die ich vor einiger Zeit nach klärenden Gesprächen beendet habe." Warum schickt Assinger über den ORF Informationen über sein Privatleben aus? "Er ist ein ORF-Mann", hält ihm Pressechef Pius Strobl die Stange. (red/DR STANDARD; Printausgabe, 183.2008)