Wien - Die Länder, gegen die Österreich bei der EURO 2008 spielt, sind aus sportlicher Sicht zwar besser als die heimische National-Elf, beim Außenhandel hat allerdings Österreich leicht die Nase vorn. Die Bilanzen mit Kroatien und Polen fallen positiv aus, jene mit Deutschland ist allerdings negativ. Auch was das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf betrifft, verzeichnet Österreich bessere Werte.

Im Vorjahr sind Waren im Wert von rund 1,48 Mrd. Euro nach KROATIEN, Österreichs erstem Gruppengegner, exportiert worden. Im Vergleich zu 2006 entspricht dies einem Plus von 12 Prozent. Die Summe der Importe machte hingegen etwas mehr als 624 Mio. Euro aus (-1,3 Prozent). Der Exportüberschuss betrug somit mehr als 854 Mio. Euro (+24,4 Prozent).

Zu den wichtigsten Exportprodukten zählen elektronische Maschinen und Waren, sowie Eisen und Stahl und Produkte aus diesen Rohstoffen. Bedeutende Importwaren sind neben elektronischen Maschinen und Waren auch Nahrungsmittel und Getränke sowie Holz und Möbel.

Das BIP pro Kopf soll in Kroatien heuer 13.900 US-Dollar (8.788 Euro) ausmachen, während es in Österreich 52.014 betragen soll, schätzt das WIFO. Insgesamt werde das BIP in Kroatien heuer 61,6 Mrd. Dollar ausmachen, in Österreich soll es auf 433,7 Mrd. Dollar anwachsen.

Polen

Die Bilanz mit dem zweiten Gruppengegner Polen fällt ebenfalls positiv aus. 2007 betrug der Bilanzüberschuss mehr als 1,11 Mrd. Euro (+43,6 Prozent). Die Summe der Exporte hat im Vorjahr rund 2,93 Mrd. Euro betragen (22,3 Prozent). Die polnischen Importe legten im selben Zeitraum um 12,1 Prozent auf 1,81 Mrd. Euro zu.

Wie es scheint sind in Polen vor allem elektrische Maschinen, Apparate und Kfz-Zubehör aus Österreich begehrt. Die wichtigsten Importprodukte sind hingegen mineralische Produkte, Maschinen, Eisen- und Stahlwaren und Möbel.

Pro Kopf werde das BIP in Polen heuer 12.620 Dollar ausmachen, insgesamt werde es auf 480,6 Mrd. Dollar wachsen, so das WIFO.

Deutschland

Die Bilanz mit Deutschland, dem letzten Gruppengegner, fällt negativ aus. Im Vorjahr sind Waren im Wert von rund 34,41 Mrd. Euro exportiert worden (+9,3 Prozent). Die Importe machten hingegen 47,25 Mrd. Euro aus (+9,2 Prozent). Der Bilanzverlust machte somit 12,83 Mrd. Euro aus (+8,9 Prozent).

Wichtige Exportartikel sind unter anderem Kraftwagen, Geräte zur Elektrizitätserzeugung, Eisen- und Metallwaren. Importiert werden ebenfalls Kraftwagen, aber auch Mineralölerzeugnisse und Eisen- und Metallwaren.

Auch die Deutschen werden heuer mit 43.260 Dollar ein geringeres BIP pro Kopf als die Österreicher verzeichnen. Die gesamte deutsche Volkswirtschaft soll 2008 aber 3.554,9 Mrd. Dollar schwer sein, prognostiziert das WIFO.

Schweiz

Die Exporte in die Schweiz, mit der Österreich die EURO 2008 zusammen veranstaltet, machten 2007 rund 4,52 Mrd. Euro aus (+2,9 Prozent), währen die Importe um 20,9 Prozent auf 4,23 Mrd. Euro zulegten. Der Überschuss schrumpfte somit um 67,2 Prozent auf 295 Mio. Euro.

Möbel, Kunststoffwaren und elektrischer Strom sind bedeutende Exportprodukte, während pharmazeutische Erzeugnisse, Arzneiwaren, Uhren und unverarbeitetes Gold importiert werden.

Das BIP pro Kopf soll heuer 57.222 Dollar betragen und wird somit größer als das heimische sein. Auch die gesamte Schweizer Volkswirtschaft wird mit 434 Mrd. Dollar größer als die österreichische sein, schätzt das WIFO. (APA)