Frankfurt - Die robuste Stahl- und Aluminiumkonjunktur hat dem Graphitspezialisten SGL Group nach eigenen Angaben zu einem Rekordjahr verholfen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei um 49,7 Prozent auf 254,5 Mio. Euro gestiegen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Wiesbaden mit.

Analysten hatten nach einer Umfrage im Schnitt mit 250 Mio. Euro gerechnet. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 130,9 Mio. Euro in der Kasse nach 40,7 Mio. Euro vor Jahresfrist. SGL setzte im vergangenen Jahr 1,373 Mrd. Euro um - das ist ein Plus von 15,3 Prozent.

Für das laufende Jahr stellte die Konzernführung ein Umsatzwachstum von zehn bis 15 Prozent in Aussicht. Das Ebit solle um 15 bis 20 Prozent steigen und der Vor- und Nachsteuergewinn noch stärker zulegen.

Umsatzwachstum angepeilt

Der Graphitspezialist SGL peilt in den nächsten vier bis fünf Jahren ein jährliches Umsatzwachstum von fünf bis zehn Prozent aus eigener Kraft an. Die Umsatzrendite solle bei über zwölf Prozent liegen, teilte SGL am Mittwoch in Wiesbaden mit.

Für den Bereich Performance Products, in dem der Konzern sein Graphitelektroden-Geschäft und seine Kathodengeschäfte gebündelt hat, strebe die Konzernführung eine Umsatzrendite von mehr als 20 Prozent an. Der Bereich Graphite Materials & Systems, das Geschäft mit Spezialgraphiten, soll eine Rendite von zehn bis 15 Prozent erwirtschaften. Die Sparte Karbonfaser-Verbundwerkstoffe, Carbon Fibers & Composites, soll ab 2009 eine Rendite von mehr als zehn Prozent erzielen.

Investition in Sachanlagen

SGL will in diesem Jahr deutlich mehr in Sachanlagen investieren. Dieses Jahr wolle der Konzern dafür rund 200 Mio. Euro aufwenden nach etwa 130 Mio. Euro 2007, teilte SGL weiter mit. Dabei gehe es vor allem um die Finanzierung von Wachstumsprojekten.

Zudem folgt SGL dem Beispiel anderer Konzerne wie BASF und will sich in eine Europa-AG umwandeln. Die Aktionäre des Unternehmens sollen am 25. April auf der Hauptversammlung über dieses Vorhaben abstimmen. Damit solle die SGL künftig als "SGL Carbon SE" firmieren. Hintergrund sei die internationale Ausrichtung des Unternehmens, begründete der Vorstand die Pläne. (APA/Reuters)