Wien - Das Filmarchiv Austria stellt Vor- und Umfeld des März 1938 in den Mittelpunkt seines laufenden Programms. Neben den nunmehr wissenschaftlich aufgearbeiteten sogenannten "Ostmark-Wochenschauen", zu denen eine Publikation und eine DVD erschienen sind, steht eine Auswahl von Kinofilmen auf dem Spielplan, die jene "Kampfzone" abstecken, als welche sich das Kino zwischen 1918 und 1938 (auch) darstellt.
Dabei geht es gewissermaßen um die allmähliche Entdeckung des Films als massenwirksames Instrument zur Verbreitung von Ideologie - sei es in Form von expliziten Werbefilmen für Parteien, als Propagandamittel oder als Verstärker für gesellschaftliche Normen, für politische Ideen und Haltungen (in diesem Sinne funktionierten viele "Unterhaltungsfilme").
Die Kämpfe um die Vorherrschaft über die Leinwand und das Kinopublikum setzen sich immer wieder außerhalb des Kinos fort - so wurde etwa auch in Wien anno 1931 von Heimwehr und Nationalsozialisten gegen die Aufführung von Lewis Milestones Kriegsanklage Im Westen nichts Neues (1930) demonstriert. Der Film wurde schließlich ebenso wie zuvor in Deutschland mit Aufführungsverbot belegt.