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REUTERS/ Albert Gea
Die Media Broadcast Gmbh hat, wie kürzlich berichtet , den Zuschlag für die österreichischen Rechte am Handy-Fernsehen über DVB-H erhalten. Von Anfang an mit an Bord sind die heimischen Mobilfunker "3" und One . Zusammen möchte man sich nun nach dem offiziellen Startschuss um den Ausbau des Netzes bemühen, sodass bis zur Fußball EM in allen Landeshauptstädten der Ball auch auf dem Handy-Display verfolgt werden kann.

Service

Die beiden Mobilfunker erwarten sich durch Handy-TV einen zusätzlichen Mehrwert für die Kunden. 15 TV-Sender - darunter auch ORF und ATV - und 4 Radiosender stehen am Programm. Laut den Betreibern sei die Qualität so gut, dass auch Einblendungen und Schriften deutlich zu lesen sind. Über konkrete Tarife und Mehrkosten will man zwar noch nicht sprechen, One-Chef Michael Krammer bestätigte allerdings während einer Pressekonferenz am Freitag, dass es nicht das Ziel sei, über Handy-TV am Kunden Geld zu verdienen. Vielmehr wolle man die Kundenbindung durch den neuen Service verstärken. Der zusätzliche Aufschlag auf Telefonie-Pakete solle unter 10 Euro betragen.

Welches Modell darfs sein?

Wer Gefallen am "Fernsehen für die Hosentasche" findet, wird sich neben den neuen Tarifangeboten von "3" und One - A1 und T-Mobile dürften in den nächsten Monaten ebenfalls noch hinzustoßen - auch nach passenden Endgeräten umsehen müssen. Denn Egal wie multifunktionell das geliebte Smartphone "XY" auch ist, ohne DVB-H-Funktion bleibt der Bildschirm schwarz.

"Wir freuen uns, dass Nokia hier die Entwicklung sehr stark vorantreibt", heißt es von Seiten "3"s. Als zweiter treibender Motor gilt Samsung, deren Produkte ebenfalls im Paket angeboten werden. "Die Preise werden im zweistelligen Bereich liegen", stellt One-Chef Krammer in Aussicht. Die TV-Handys sollen im Paket zumindest nicht teurer werden, als "gewöhnliche" Mobiltelefone.

Multimedia

Bei der Frage nach der Gerätevielfalt kam der One-Chef bei der Konferenz schließlich auch auf Apples stark gehyptes iPhone zu sprechen, welches mit Multitouch und iTunes den Anspruch auf den Multimedia-Thron erhebt.

"Viele von Ihnen kennen vielleicht meine Einstellung dazu. Das iPhone ist ein bisschen wie die Paris Hilton - von außen recht nett anzusehen, aber innen nichts Tolles." Handy-Fernsehen am iPhone dürfte laut Krammer noch eine Zeit lang auf sich warten lassen. "(Apple) ist noch weit entfernt von DVB-H. Die haben noch nicht einmal UMTS eingebaut."

Große Erwartungen

Bis die Frage nach dem passenden Mobiltelefon beantwortet werden muss, wird es allerdings sowieso noch zwei, drei Monate dauern. Die Media Broadcast, die Mobilfunker und die Content-Provider erwarten sich in jedem Fall großen Zuspruch von der Kundenseite. Die erste Zielvorgabe liegt insgesamt bei 200.000 bis 300.000 Abonnenten. Schließlich rede man hier vom österreichischen Markt und somit von rund "vier Millionen Fußball-Interessierten", die die großen Matches auch unterwegs mitverfolgen wollen, geben sich die Betreiber zuversichtlich. "Auf Dauer wird man dann speziell abgestimmte Programme entwerfen müssen", wirft Puls4-Geschäftsführer Martin Blank abschließend noch einen Blick auf die Zeit nach dem Fußball-Rummel. (Zsolt Wilhelm)