Städtetourismus anders: Schauspieler Robert Stadlober (li.) führt ...

Foto: Arte/ZDF/avanti media/Boris Fromageot/F

Musiker Alec Empire (re.) für "Arte" durch Wien.

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Der in Kärnten geborene und in der Steiermark aufgewachsene Schauspieler (und Musiker) Robert Stadlober ("Sonnenallee", "Crazy", "Verschwende deine Jugend" ...) ist Donnerstag Nacht kurz nach der Geisterstunde in einer besonderen Rolle zu sehen.

In der Arte-Serie "Durch die Nacht mit ..." streift Stadlober als Fremdenführer mit dem Berliner Techno-Berserker, Labelbetreiber und Underground-Star Alec Empire durch Wien. Stadlober, der im zweiten Wiener Gemeindebezirk mit einem Freund das kleine Indie-Label Siluh Records betreibt, auf dem er mit missionarischem Eifer Musik verlegt, die es seiner Meinung nach wert ist, von der Welt gehört zu werden, spricht mit Empire also natürlich auch über Musik. Dabei kommt etwa die jugendliche Gleichgültigkeit gegenüber der elenden Qualität von Musik via Handy ebenso zur Sprache wie grässliche Nutznießer dieses qualitativen Niedergangs: Etwa in Gestalt des deutschen Gangster-Rappers Bushido, der bei Empire und Stadlober Sympathiewerte genießt wie sonst nur Krankheiten, für die man einen Hautarzt aufsuchen muss – Sie verstehen! Aber keine Sorge: Es bleibt heiter.

Gemeinsam ziehen die beiden um die Häuser, besuchen noch vor Einbruch der Dunkelheit den Plattenladen "Rave Up" oder das "Subotron", einen Wallfahrtsort für Videogamefreaks im Museumsquartier. Auf den Spuren des dritten Mannes geht's in die Kanalisation, Empire zeigt, dass er der bessere Eisstockschütze ist, und man beendet den Abend schließlich in der Wiener Arena – wo Stadlober eine besondere Aufmerksamkeit zuteil wird. Amüsant und gut! (Karl Fluch, DER STANDARD; Printausgabe, 6.3.2008)