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Kreditausfälle bei Immobiliendarlehen und die Zahl der Zwangsvollstreckungen werden wahrscheinlich noch weiter zunehmen glaubt der Fed-Chef.

Foto: APA/EPA/Livingston
Orlando - US-Notenbankchef Ben Bernanke hat vor einem anhaltenden Preisverfall am Häusermarkt gewarnt. Da Angebot und Nachfrage sich nicht die Waage hielten, sei mit einem weiteren Fall der Hauspreise zu rechnen, sagte Bernanke am Dienstag auf einer Bankenkonferenz in Orlando in Florida. Zudem würden Kreditausfälle bei Immobiliendarlehen und die Zahl der Zwangsvollstreckungen wahrscheinlich noch weiter zunehmen.

Eine Stabilisierung des Häusermarkts sei aber die Voraussetzung dafür, dass auch der angeschlagene Hypothekensektor wieder auf die Beine komme. Dafür könnten sowohl die Politik, als auch die großen Hypothekenfinanzierer wie Freddie Mac und Fannie Mae etwas tun: "Die Lage erfordert eine handfeste Reaktion", sagte der Notenbankchef.

Zwangsvollstreckungen

Wenn absehbare Zwangsvollstreckungen abgewendet werden könnten, nutze das nicht nur den Schuldnern, sondern letztlich auch der gesamten Wirtschaft, sagte Bernanke. Die Immobilien-Krise sei nicht mit früheren Schwierigkeiten zu vergleichen. Viele Hausbesitzer stünden bei ihren Banken derart in der Kreide, dass die Schulden den Wert ihres Eigenheims bei weitem überstiegen.

Wegen Zwangsversteigerungen und Kreditausfällen müssen die Hypothekenfinanzierer hohe Abschreibungen vornehmen. Die US-Regierung hatte jüngst allerdings die Obergrenzen für Investitionen von Fannie Mae und Freddie Mac aufgehoben, um dem angeschlagenen Häusermarkt unter die Arme zu greifen.

Experten werteten dies als Möglichkeit, die beiden Institute könnten damit zusätzliche Mittel in Milliardenhöhe zur Immobilienfinanzierung frei machen und damit auch die wegen der Kreditkrise auf eine Rezession zusteuernde US-Wirtschaft stützen. Die US-Regierung hatte zudem Anfang Dezember einen Rettungsplan für in Schwierigkeiten geratene Kreditnehmer vorgestellt, um ein Ausufern der Hypothekenkrise zu verhindern. (APA/Reuters)