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In rund 7,6 Milliarden Jahren ist das Schicksal der Erde endgültig besiegelt. Der Rote Riese, in den sich unsere Sonne verwandelt, wird sich unseren Planeten einverleiben.

Montage: AP/NASA/derstandard.at /Thomas Bergmayr
Die Erde sieht in einer fernen Zukunft strahlenden Zeiten entgegen, allerdings nicht in dem Sinne, wie man sich das zunächst erhofft hatte. Sobald sich die Existenz unserer Sonne in einigen Milliarden Jahren ihrem Ende entgegen neigt, steht es auch um das Schicksal der Erde nicht gut.

Noch vor wenigen Monaten hatten Forscher darüber spekuliert, ob die Erde den Lebensabend der Sonne - im Unterschied zu Merkur und Venus - nicht doch überleben könnte. Diese wenn auch minimale Möglichkeit wurde nun mit Hilfe genauerer Simulationen widerlegt.

Demnach wird es für unseren Heimatplaneten kein wie auch immer geartetes Entkommen geben: In etwa 7,6 Milliarden Jahren hat unser Zentralgestirn seinen gesamten Wasserstoff zu Helium verbrannt. Für einen Stern dieser Größe typisch wird sich die Sonne ab dem Moment zu einem Roten Riesen von 250facher Größe aufblähen und schließlich bis an den Rand unseres Erdorbits reichen.

Am Rande der Gefahrenzone

Unter anderem Dank eines heftigen Sonnenwindes verliert der Rote Riese dabei wesentlich an Masse, was sich auch auf die Anziehungskraft auf die Erde auswirken würde. Peter Schröder von der Universität von Guanajuato in Mexiko und Robert Smith von der Universität von Sussex, Großbritannien, glaubten zunächst, dass die Erde dadurch ihre Entfernung zur Sonne vergrößern würde - und zwar gerade soviel, dass ihre Oberfläche zwar verbrannt und aufgeschmolzen wäre, der Planet als solcher aber im Ganzen bliebe.

Doch dieser "Fluchtplan" dürfte sich nun endgültig als Irrweg erwiesen haben: Schröder und Smith entwickelten ein neues detailliertes Modell zu dem Zeitraum, in der die Sonne ins Roter-Riese-Stadium übergeht. Ihre Simulationen beruhten unter anderem auf das Studium von sechs nahen Sternen in der Roter-Riese-Phase.

Es zeigte sich, dass unser Heimatplanet tatsächlich zunächst seine Entfernung zur Sonne vergrößert. Doch indem die Erde ihrerseits einen gravitativen Einfluss auf die Sonne hat, ruft sie eine Aufwölbung auf der Sonnenoberfläche hervor, die sie auf ihrem Weg hinter sich herzieht. Dieser Vorgang verlangsamt die Erde wesentlich auf ihrer Fluch vor der Sonne - die sich schließlich unseren Planeten einverleibt und zu Asche verbrennt.

Asteroid als Retter?

Eine einzige Chance gäbe es dennoch, meinen die Forscher. Schröder und Smith glauben, dass man einen alle 6.000 Jahre vorüberziehenden Asteroiden so steuern könnte, dass er die Erde allmählich in einen größeren Orbit und damit aus der Gefahrenzone zieht. "Es klingt wie Science Fiction", so Smith. "Aber es scheint, dass wir den Energiebedarf für so etwas gerade decken können und die Technologie in den nächsten Jahrhunderten entwickelt werden könnte." (red)