Die Vergabe von Krediten an private Haushalte blieb mit 6,1 Prozent dagegen weiter so niedrig wie seit Jahren nicht mehr. Erneut legten hier die Konsumentenkredite zu, während Hypothekendarlehen um 6,9 Prozent stiegen.
M3-Wachstum
Insgesamt blieb die Vergabe von Buchkrediten an den privaten Sektor mit 11,1 (Dezember: 11,2) Prozent stabil. "Wir sind nun gemessen vom Beginn der Finanzkrise ein gutes halbes Jahr weiter und die Banken verleihen immer noch Geld", kommentierte Gilles Moec von der Bank of America. "Es sieht also nicht so aus, als wären wir mitten in einer Kreditkrise." Auch Thorsten Polleit von Barclays Capital sagte: "Aus den Zahlen kann man keine Anzeichen herauslesen, dass wir eine Kreditklemme haben oder bekommen könnten."
Das Wachstum der für die Zinspolitik der EZB wichtigen Geldmenge M3 verlangsamte sich im Jänner etwas, blieb aber auf hohem Niveau. Im Vergleich zum Jänner 2007 stieg M3 bereinigt um 11,5 Prozent nach 11,6 Prozent im Dezember. Analysten hatten mit einem Wachstum von 11,4 Prozent gerechnet. Das Geldmengenwachstum liegt in der Euro-Zone schon seit Mitte 2001 deutlich über dem Referenzwert von 4,5 Prozent, bis zu dem die Geldversorgung laut EZB nicht zu einem stärkeren Preisanstieg führt. "Die monetäre Analyse legt damit weiter starke Aufwärtsrisiken für die Inflation nahe. Für die EZB bedeutet das, dass sie die Zinsen nicht senken kann", sagte Polleit. "Und noch etwas kann man aus M3 ableiten: Die Not der Banken scheint nicht so groß zu sein, wie wir das alle annehmen und wie es in der Öffentlichkeit gesehen wird."
Die Geldmenge M3 umfasst unter anderem Bargeld, Einlagen auf Girokonten, kurzfristige Geldmarktpapiere sowie Schuldverschreibungen bis zu zwei Jahren Laufzeit.
Leitzins für die Euro-Zone