Grafik: DER STANDARD

Die Ruine Rabenstein.

Foto: Gottfried Auer

Ausblick vom Geisbühel.

Foto: Gottfried Auer

Die Josef-Franz-Hütte.

Foto: Gottfried Auer

Auf den Geisbühel bei Rabenstein an der Pielach führen mehrere Wege, von denen der Jubiläumsweg besonders zu empfehlen ist. Er verläuft zum Großteil auf dem östlichen Begrenzungsrücken des Röhrenbachtales und bietet über weite Strecken eine fantastische Aussicht. Je höher man kommt, desto mehr weitet sich der Blick, mit jedem Schritt wird’s interessanter.

Zu Beginn hat man die markante Ruine Rabenstein vor Augen, dann gelangen Alpenvorland und Dunkelsteinerwald ins Blickfeld, später auch Jauerling und der Ostrong im südlichen Waldviertel. Dann schaut man zu den Hügeln des Weinviertels und den Kuppen des Wienerwalds. Schneeberg, Reisalpe, die Türnitzer Alpen und nicht zuletzt der Ötscher bilden das traumhafte Finale einer Wanderung von einem Aussichtsplatz zum anderen.

Der Jubiläumsweg ist die interessanteste, gleichzeitig auch die längste Route auf den Geisbühel. Die Anforderungen halten sich jedoch in Grenzen, denn es fehlen besonders steile Abschnitte. Auch sonst sind keine Probleme zu erwarten.

Beim Abstieg sollte man den Abstecher zur Ruine Rabenstein nicht versäumen. Die Festung steht angeblich auf einem mystischen Ort, an dem in der Keltenzeit einander die Druiden getroffen haben. Esoteriker wollen dort besondere Strahlungen festgestellt haben. Jedenfalls leiten manche Forscher den Namen Geisbühel – auch Gaisbühel, Goaßbichl, Geißbichl – vom keltischen „geis“ ab, das meist einen Ort bezeichnet, der nicht von jedem oder nicht zu jeder Zeit betreten werden durfte.

Von Rabenstein aus erfolgte die Besiedelung des Pielachtales; die Burg, die auch eine Belagerung durch die Osmanen überstand, wurde in den 1780er-Jahren durch Abtragen des Daches – um der Dachsteuer zu entgehen – dem Verfall preisgegeben.

Die Route: Von der Kirche in Rabenstein an der Pielach geht man durch die Ramsteinstraße ins Röhrenbachtal. Beim Klubhaus der Stockschützen wendet sich die rote und auch blau-gelbe Markierung nach links. Man steigt auf einem Güterweg zu weiten, freien Flächen an, die von bewaldeten Abschnitten unterbrochen werden. Schließlich führt der Weg am Hang des Hochebenkogels zum Gehöft Oberzögernitz und in einem kurzen Aufschwung zur Josef-Franz-Hütte. Gehzeit ab Rabenstein 2½ Stunden. Auf den Gipfel des Geisbühels braucht man eine halbe Stunde.

Von der Hütte geht es ein Stück zurück, dann hält man sich scharf links und gelangt auf der roten Markierung rasch tiefer. Im kurzen, relativ steilen Gegenanstieg geht es zur Ruine. Zurück zur roten Markierung und dieser folgend weiter bis zum Ausgangspunkt. Gehzeit ab Josef-Franz-Hütte 1½ Stunden. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/1./2.3.2008)