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Weibliche Personalleiterinnen sitzen seltener in der Geschäftsleitung

Foto: APA/dpa/Arne Dedert
Solche und ähnliche Meldungen als Resultat einschlägiger Studien und damit der Begriff der gläsernen Decke, die Frauen in ihrer Karriere von der Spitze fernhält, sind in aller Munde.

Weg an die Spitze ein anderer

Einige Frauen schaffen es aber doch, diese Decke zu durchbrechen. Besonders in Bereichen wie Marketing, PR oder Personalmanagement liegt die Frauenquote zumindest im mittleren Management bei 20 bis 30 Prozent. Ein genauerer Blick zeigt allerdings, dass nicht nur der Weg an die Spitze für Frauen ein anderer ist. Auch jenseits der gläsernen Decke herrschen große Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Die konkrete Ausgestaltung der Managementpositionen, die sie dort bekleiden, unterscheidet sich maßgeblich von der ihrer männlichen Kollegen.

Frauendomäne Personalmanagement

Eine repräsentative Befragung von österreichischen Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern analysiert unter anderem Führungskräfte in der Frauendomäne Personalmanagement. Sie zeigt nicht nur die recht typische Konstellation mit durchschnittlich 70 Prozent Mitarbeiterinnen, die 20 Prozent weiblichen Führungskräften in HR-Abteilungen gegenüberstehen. Zwischen diesen 20 Prozent und ihren männlichen Personalleiterkollegen herrschen auch große Statusunterschiede:

  • Frauen erreichen die Leitungsfunktion in kleineren Unternehmen und haben im Schnitt auch wesentlich weniger Mitarbeiter unterstellt.
  • Weibliche Personalleiterinnen sind strategisch weniger integriert als ihre männlichen Kollegen, d. h. sie sind seltener Mitglieder der Geschäftsleitung und werden erst später oder gar nicht in den Prozess der Strategieentwicklung eingebunden.
  • Von Männern geführte Personalabteilungen übernehmen signifikant weniger operative Bereiche als jene mit weiblicher Leitung. Sie übertragen klassische Aufgaben des Personalmanagements wie Rekrutierung, Entwicklung oder Entlohnung vermehrt an Linienmanager. Die männlichen Personalleiter haben damit mehr Raum für strategische Aufgaben.

Auch in formal vergleichbaren Positionen gibt es wesentliche Unterschiede zwischen Frauen und Männer hinsichtlich des Status und der Funktionen. (Astrid Reichel*, DER STANDARD, Printausgabe, 23./24.2.2008)