Allergien, Asthma, Atembeschwerden, Kopfschmerzen, trockene Haut – schlechte Raumluft kann zu verschiedensten körperlichen Beschwerden führen. Umso wichtiger ist es, Schadstoffe aus der Atemluft herauszufiltern – zum Beispiel durch den Einsatz von Zimmerpflanzen.

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Kolbenfaden (Aglaonema)

Foto: derStandard.at

"Wir wollen die Menschen dabei unterstützen, ihre Umgebung möglichst positiv auszugestal­ten", erklärte Christoph Hörhan, Leiter des Fonds Gesundes Österreich (FGÖ). Gemeinsam mit der "umweltberatung" hat der FGÖ deshalb die Broschüre "Gesund mit Pflanzen" herausgegeben, die konkrete Beispiele für die positiven Wirkungen der Pflanzen und Tipps zur Gestaltung der Räume mit lebendigem Grün enthält.

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Bild, v.l.: Sabine Seidl (umweltberatung), Rainer Weisgram (MA 42), Christoph Hörhan (FGÖ), Manuela Lanzinger (umweltberatung), Rudolf Hajek (Bundesinnungsmeister Gärtner und Floristen)

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Versuche der US-Raumfahrtbehörde NASA hätten gezeigt, dass Pflanzen einen wichtigen Beitrag zu einer gesünderen Raumluft leisten können. So könne etwa der "Schadstoff Nummer eins", Formaldehyd (es kommt etwa in Pressholzprodukten und Papierwaren, aber auch im Zigarettenrauch vor), mithilfe von Pflanzen wie der "Echten Aloe" oder dem Drachenbaum teilweise aus der Raumluft gefiltert werden.

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Drachenbaum (Dracaena)

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Pflanzen mit großer Blattoberfläche können außerdem Kohlendioxid wirksam entsorgen. Dabei kommt es nicht auf die Größe des einzelnen Blattes an, sondern auf die Blattfläche, die alle Blätter zusammen ergeben. Trotzdem weiß Rudolf Hajek, Bundesinnungsmeister der gewerblichen Gärtner und Floristen, von einem eindeutigen Trend zu berichten: "Der Gummibaum ist wieder der Renner."

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Gummibaum (Ficus Elastica)

Foto: Blumenbüro

Benzol, das als krebserregend im Verdacht steht und außerdem Vergiftungssymptome hervorrufen kann, lässt sich etwa mit Einblatt, Efeu oder Bogenhanf teilweise beseitigen.

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Einblatt (Spathiphyllum)

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In Räumen mit Zentralheizung beträgt die Luftfeuchtigkeit im Winter überdies oft lediglich 25-30 Prozent; dadurch können die Schleimhäute austrocknen, was wiederum zu Erkältungen und Reizungen der Atemwege führen kann. Mithilfe mehrerer Pflanzen kann beispielsweise in einem Raum von 30m² optimale Luftfeuchtigkeit (45-55 Prozent) erreicht werden.

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Baumfreund (Philodendron)

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Um die optimale Wirkung zu erzielen, ist die richtige Auswahl der Zimmerpflanzen von großer Bedeutung. Und auch die Pflege darf nicht vernachlässigt werden. "Pflanzen werden oft schlecht betreut, schlecht gepflegt, sterben ab und landen dann im Biomüll oder im Kompost", beklagte Manuela Lanzinger von der "umweltberatung".

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Grünlilie (Chlorophytum)

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Und: "Zimmerpflanzen sind auch im Schlafzimmer durchaus möglich", so Lanzinger. Es sollte dort zwar nicht gerade "wie in einem Gewächshaus wuchern", aber ein paar Pflanzen schaden auch in den Schlafgemächern nicht. Besonders geeignet sind hier Pflanzen, die mit etwas kühleren Temperaturen das Auslangen finden. Ideal sind außerdem Pflanzen, die nachts Kohlendioxid aufnehmen, wie Orchideen, Bromelien, Bogenhanf oder Echte Aloe.

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Bogenhanf (Sansevieria)

Foto: Blumenbüro

Vorsicht ist aber bei bestehenden Allergien angebracht: Pollenallergiker sollten sich keine blühenden Pflanzen ins Zimmer stellen. Auch ein anderer Aspekt sollte bei Pflanzen in Wohnräumen beachtet werden: Stark bzw. unangenehm duftende Pflanzen (etwa Hyazinthen, Jasmin, Dieffenbachie) können leicht Kopfschmerzen verursachen.

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Dieffenbachie (Dieffenbachia)

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Die Broschüre des Fonds Gesundes Österreich und der "umweltberatung" ist beim FGÖ kostenlos erhältlich
(Tel. 01/8950400,
E-Mail: info@fgoe.org).
Bei der "umweltberatung" ist außerdem ein Folder mit Infos über und Tipps zur Pflege von Zimmerpflanzen erhältlich (www.umweltberatung.at). Dort gibt es auch online allerlei Wissenswertes nachzulesen. (map, derStandard.at, 20.2.2008)

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Schwertfarn (Nephrolepis)

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