man weiß nicht genau von welcher seite - hat im innenministerium ein noch unter verschluss gehaltenes konzept für künftige koalitionen hinterlegt, das, nach allen durchgesickerten details, eine sensation verspricht: künftig sollen in koalitionsregierungen die minister der mehrheitspartei (natürlich geheim) der verliererpartei beitreten, so dass zunächst einmal für medial darstellbaren frieden gesorgt ist. das hätte auch den vorteil, dass der abgewählte bundeskanzler in ruhe weiterregieren könnte, ohne die rolle des amtlich regierenden in der Öffentlichkeit zu stören. und sollte sich die mehrheitspartei in der regierungsarbeit nicht mehr wiedererkennen, was man voraussetzen kann, könnte man die regierungsmitglieder aus der eigenen partei offiziell ausschließen, was man im nächsten wahlkampf als großen reinigungsprozess verkaufen könnte, was aber de facto nichts ändern würde. auf diese art könnten in zukunft alle regierungen in ruhe arbeiten, arbeiten, arbeiten. die parteizugehörigkeit wäre künftig ohne belang, und es wären immer die tüchtigsten, schlauesten, kaltblütigsten und skrupellosesten am regieren. aber in diesem modell liegt doch ein hund begraben? ja sicher, um diese probleme müsste sich der jeweilige innenminister und sein beraterstab kümmern. (friedrich achleitner, DER STANDARD/Printausgabe, 16./17.02.2008)