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Wien - "Wenn der Knorpelschaden kleiner als zwei Quadratzentimeter ist, dann sind die sogenannten Microfractures die beste Therapie, wie eine wissenschaftliche Studie zeigt", so der Unfallchirurg und Sportarzt Christian Gäbler anlässlich einer zweitägigen Veranstaltung zum Thema Knorpelverletzungen und Arthrose.

Bei dieser Methode wird der unter dem Knorpel liegende Knochen angebohrt. Damit können Blutgefäße in den Knorpel einsprossen, der nicht durchblutet ist und daher eine extrem schlechte Heilungstendenz zeigt. Die einsprossenden Blutgefäße nehmen undifferenzierte Stammzellen mit, die am Ort des Schadens einen neuen Knorpel bilden.

Arthroskopische Methode

Die oft propagierte Möglichkeit eines Transplantat, um den Knorpel zu rekonstruieren, ist laut Gäbler sehr aufwendig und auch für den Patienten eine ziemliche Prozedur, weil er zweimal operiert werden muss. Danach braucht der Betroffene doppelt so lange, um wieder voll belasten zu dürfen im Vergleich zu den "Microfractures", meint der Mediziner.

Beim Knorpeltransplantat muss man zudem das Gelenk komplett eröffnen, während die "Microfractures" rein arthroskopisch gemacht werden können.

Transplantat bei größerern Schäden

Bei größeren Knorpelschäden plädiert Gäbler zu einem Knorpeltransplantat. Dabei wird in einer ersten Operation Knorpelgewebe aus dem Knie entnommen. Dieses Knorpelgewebe wird im Labor auf einer dreidimensionalen Matrix vermehrt - und kann dann in einer zweiten Operation eingesetzt werden. (APA/red)