Eine Studie der TU Dresden zeigte, wie kritisch sowohl SchülerInnen und Eltern, als auch LehrerInnen Hausübungen gegenüberstehen. Viele erledigen sie nicht gewissenhaft und auf die Noten bewirken sie praktisch nichts Aussagekräftiges.
derStandard.at befragte SchülerInnen und LehrerInnen des Wiener Gymnasium BG+BRG HIB3, Boehaavegasse im dritten Bezirk, was sie dazu sagen.

Foto: Laura Grossmann/ derStandard.at

Die Schüler sind sich ziemlich einig: Hausaufgaben sind sinnvoll. Sofern sie gemacht werden. Freiwillig würde aber kaum jemand regelmäßig arbeiten.
Vom Alter hängt es nicht ab, wie gewissenhaft die alltägliche Nachmittagspflicht erledigt wird - oder auch nicht erledigt wird.
Es kommt ganz auf die Person an.

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"Es hat auch mit Verantwortung und Selbstkontrolle zu tun", meint Chemieprofessorin Heidemarie Heid.
Aber die Aufgaben müssen auch vom Lehrer korrigiert werden, sonst bringe das wenig. Und sinnvoll müssten sie sein. "Beschäftigungstherapien" helfen den SchülerInnen nicht beim Lernen.

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"Wenn man mit dem Kopf dabei ist, lernt man auch was", sagt Berli, zweite Klasse, elf Jahre. "Ich nehme mir soviel Zeit wie nötig ist."

Auch die 13-jährige Felicitas, vierte Klasse, nimmt sich so viel Zeit sie braucht, versucht aber, diese so kurz wie möglich zu halten.

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Elisabeth, vierte Klasse, 13 Jahre, macht ihr Aufgaben meistens selbst und plant circa eine Stunde dafür ein. Sie findet Hausübungen auch sinnvoll, da man "gezwungen" wird, alles noch mal zu wiederholen.

In diesem Punkt sind sich die meisten SchülerInnen, wie auch die LehrerInnen einig: Beim Hausübung machen wiederholt man den Stoff. Und ohne Übung wären auch die Besten nicht so gut. Denn, Übung macht ja bekanntlich den Meister.

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Felix, zwölf Jahre, dritte Klasse, findet Hausaufgaben nicht sehr sinnvoll und macht seine auch nicht immer selbst. Trotzdem schaut er, dass er sie meistens erledigt hat, da er keine Lust hat, die Klasse zu wiederholen.

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Professor Charlotte Schiessler, Englisch, Klassenvorstand einer ersten Klasse, schätzt, dass circa 50 Prozent der SchülerInnen die Aufgaben selber machen.

Freiwillig würden aber nur die wenigsten etwas lernen oder sich informieren. Wenn, dann weil sie an einem Fach besonderes Interesse haben, oder weil sie so schlecht sind und sich nicht anders heraus sehen, als ein bisschen zu lernen. (Laura Grossmann, derStandard.at, 6.2.2008)

Laura Grossmann, 13, ist Schülerin in der Boerhaavegasse. Sie absolviert bei derStandard.at ihre Berufspraktischen Tage.

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