Es sei derzeit nämlich gefährlicher, sich innerhalb von N'Djamena zu bewegen als in den Unterkünften zu bleiben, sagte der Generalleutnant unter Verweis auf die andauernden Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen in der tschadischen Hauptstadt. Diese Kämpfe hätten am Sonntag auch die Franzosen zur Einstellung ihrer begonnenen Evakuierungsflüge bewogen. Segur-Cabanac betonte, dass sich nicht nur die Österreicher außerhalb des besonders gesicherten französischen Stützpunkts aufhalten. Die EUFOR-Soldaten seien auf unterschiedliche Orte innerhalb von N'Djamena verteilt.
"Gefechte, Auseinandersetzungen und Scharmützel"
"Es ist keineswegs klar, wer das Sagen haben wird", sagte Segur-Cabanac mit Blick auf die anhaltenden "Gefechte, Auseinandersetzungen und Scharmützel" zwischen Regierungstruppen und Rebellen. Keine Antwort konnte er auf die Frage geben, ob sich das Bundesheer im Fall eines Sieges der Rebellen aus N'Djamena zurückziehen wird.
Die Entscheidung über eine "Zurücknahme" der Soldaten werde "im engen Einvernehmen mit den EU-Partnern und dem (EUFOR-) Hauptquartier getroffen". Dafür wäre auch eine Änderung des der Truppe von der EU erteilten Auftrags nötig, sagte Segur-Cabanac. Er wollte damit aber ausdrücklich nicht Verteidigungsminister Norbert Darabos widersprechen, der am Samstag in einem ORF-Interview versichert hatte, im Fall einer Zuspitzung der Situation nicht auf Grünes Licht der EU für einen Abzug der österreichischen Soldaten warten zu wollen.
Truppensprecher Wolfgang Schneider sagte in der Mittags-"ZiB" des ORF, den 14 österreichischen Soldaten "geht es gut". Sie hätten am Samstag auch bereits über Satellitentelefon Kontakt mit ihren Familienangehörigen in Österreich aufgenommen.
Antrag bei nationalem Sicherheitsrat
Die Grünen hatten den den Rückzug der Bundesheer-Soldaten und ein Ende der Beteiligung an der EU-Friedensmission EUFOR gefordert. Er werde bei der Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates am Donnerstag einen entsprechenden Antrag einbringen, kündigte der Grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz am Sonntag in einer Aussendung an. Die österreichische Beteiligung an EUFOR drohe nämlich zu einem "Desaster zu werden", sagte Pilz.