Die Hoffnungen der Nokia-Mitarbeiter im deutschen Bochum auf europaweite Proteste gegen die Schließung ihres Werks haben sich zerschlagen. Betriebsratsvertreter der europäischen Nokia-Standorte vereinbarten am Mittwoch in Brüssel zwar Verhandlungen mit dem Management. Es wurden aber weder Streiks noch ein gemeinsamer Aktionstag beschlossen.

Hohe Gewinne

Unterdessen sorgten Medienberichte über hohe Gewinne am Bochumer Standort für weiteren Zündstoff in der Diskussion. Nach Informationen des Wirtschaftsmagazins "Capital" hat das nun vor der Schließung stehende Werk mit der Handy-Produktion 2007 ein Betriebsergebnis vor Zinsen von 134 Millionen Euro erzielt.

Mangelnde Solidarität

Nach dem Treffen in Brüssel warf die Betriebsratsvorsitzende des Nokia-Werks in Bochum, Gisela Achenbach, ihren Kollegen aus Finnland mangelnde Solidarität vor. "Wir haben mit meinen Kollegen aus Bochum vorzeitig die Sitzung verlassen, weil uns die nötige Unterstützung von unseren Kollegen aus Finnland gefehlt hat", sagte Achenbach auf einer Pressekonferenz nach dem Treffen am Sitz des Europäischen Metallgewerkschaftsbundes (EMB).

Hoffnung

Die Bochumer Betriebsratsvorsitzende hatte nach eigenen Angaben auf einen europaweiten Aktionstag am 28. Februar gehofft. An diesem Tag soll der Nokia-Aufsichtsrat nach dem Willen des Managements der Werkschließung in Deutschland zustimmen. "Wenn die Kollegen aus Finnland speziell dann da gestanden hätten, wo wir Aufsichtsratssitzung haben, das wäre sehr toll gewesen. Vielleicht kommt es ja noch", sagte die Bochumer Betriebsratsvorsitzende. (APA/ag.)