Wien - An der Wiener Börse wird es in den nächsten Wochen zu keinen Neuemissionen kommen. Nach der heutigen Absage des Börsengangs durch den steirischen Müllentsorger Saubermacher sind die Erwartungen vorerst deutlich gedämpft: "Momentan, kurzfristig in den nächsten Wochen, rechne ich mit keinem Börsengang", sagte Wiener-Börse-Vorstand Michael Buhl heute, Mittwoch, zur APA. Weltweit seien heuer bereits 24 Börsengänge abgesagt worden - zwei davon in Wien.

"Für die nächsten Wochen und Monate wird es sehr sehr schwierig sein", lautet die aktuelle Einschätzung der Lage auf den Finanzmärkten vonseiten der Wiener Börse. Die Unsicherheit auf den Märkten und bei den Anlegern sei derzeit zu groß. Daher könne man nicht die Preise erzielen, die sich die Emittenten vorstellten.

Die Wiener Börse glaubt aber weiterhin an sieben Neuzugänge an der Börse im weiteren Verlauf des Jahres. "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, heißt es in den betroffenen Unternehmen, daher erhoffe ich mir nach einer Beruhigung der Situation nach wie vor sieben Börsengänge", so Buhl.

Zur kurzfristigen Absage des Saubermacher-Börsengangs sagte er: "Ich finde es natürlich bedauerlich, dass Saubermacher nicht die Eisbrecherfunktion einnehmen kann, wie wir uns das erhofft haben."

Mehrere IPOs geplatzt

Nachdem bereits in den vergangenen Wochen die Börsengänge von zwei weiteren heimischen Unternehmen geplatzt waren, sollte Saubermacher heuer wie berichtet gleich eine ganze Reihe von Börsengängen in Wien einläuten. So mussten im Dezember der steirische Edelstahlhersteller Breitenfeld sowie das Wiener Flugsicherungsunternehmen Frequentis ihre IPO (Initial Public Offerings) absagen, Mitte Jänner machte die oberösterreichische Energie AG einen Rückzieher.

Neben den vier genannten Unternehmen als potenzielle Emittenten gehandelt werden auch die in Wien ansässige UCP Chemicals, die auf Minensuchgeräte und unbemannte Helikopters spezialisierte niederösterreichische Schiebel Elektronische Geräte GmbH, die steirische Auspuffproduktionsfirma Remus, das Österreichische Verkehrsbüro, die auf Industrieöfen spezialisierte Berndorf-Tochter Aichelin, der in Wien ansässige Medizin-Labordienstleister Futurelab, das Industrie-Beteiligungsunternehmen Arques, der niederösterreichische Personalvermittler Trenkwalder, die niederösterreichische Biolux Biofuel, das internationale Mühlen-Imperium Leipnik-Lundenburger sowie die niederösterreichische Molkerei NÖM - macht in Summe 15 Börsenkandidaten, sieben davon sollten den Schritt auf das glatte Börsenparkett noch heuer wagen, erwartet man in der Wiener Börse. (APA)