Bogota - Ein in Kolumbien entführter Türke ist am Freitag bei einer versuchten Geiselbefreiung schwer verletzt worden und kurz darauf gestorben. Der Mann sei im vergangenen November aus seinem Haus im Nordwesten des Landes von der ideologisch an Kuba ausgerichteten Rebellengruppe "Nationales Befreiungsheer" (ELN) verschleppt worden, teilte der Gouverneur der Provinz Antioquia, Luis Alfredo Ramos, mit.

Der Mann sei im Kreuzfeuer zwischen seinen Bewachern und den Sicherheitskräften schwer verletzt worden und kurz darauf in einem Krankenhaus in der zweitgrößten Stadt des Landes, Medellín, gestorben. Auch drei Rebellen seien erschossen worden, sagte Ramos.

Angst vor weiteren Befreiungsversuchen

Der Tod der türkischen Geisel dürfte die Angst der Angehörigen anderer Entführter vor gewaltsamen Befreiungsversuchen durch Militär und Polizei, wie dies der konservative Präsident Alvaro Uribe bevorzugt, noch steigern. Insgesamt wird die Zahl der Entführten in Kolumbien derzeit auf etwa 3000 geschätzt. Davon sollen sich allein 750 in der Gewalt der größten Rebellengruppe, den marxistischen "Revolutionären Streitkräften Kolumbiens" (FARC), befinden.

Bemühungen über einen Austausch von etwa 50 dieser Geiseln, darunter auch die frühere Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt und drei Amerikaner, gegen etwa 500 inhaftierte Rebellen haben bisher keinen Erfolg gehabt. (APA/dpa)