"Es geht darum, dass wir gegen Deutschland ein ordentliches Resultat erzielen und dem Faktor Spielpraxis mehr Beachtung schenken müssen. Daher ist es durchaus möglich, dass die Rotation neu beginnen wird", meinte der Teamchef im Hinblick auf Manninger, der in der italienischen Serie A regelmäßig zum Einsatz kommt, während Payer mit Rapid mitten in der Vorbereitung steckt. Das Rennen um die Nummer eins bei der EURO sei aber noch lange nicht entschieden. "Die Rotation ist dann beendet, wenn ich sie für beendet erkläre."
Hickersberger nominierte für das Deutschland-Match nur 18 Spieler (darunter 10 Legionäre) und erstellte damit den an der Kicker-Anzahl gemessen kleinsten Kader in seiner zweiten Teamchef-Ära. Dies hat auch zur Folge, dass mit Manninger und Payer nur zwei Goalies im Aufgebot stehen. Jürgen Macho scheint nicht einmal auf Abruf auf (dafür erstmals Sturm-Tormann Christian Gratzei), dem Wiener soll die Gelegenheit gegeben werden, sein Einserleiberl bei AEK Athen wieder zurückzuerobern.
"Hicke" vereinbarte mit Macho, diesmal auf ihn zu verzichten, damit sich der Tormann voll auf seinen Club konzentrieren kann. "Er meinte, dass jetzt eine gute Chance bestünde, den Trainer zu überzeugen", berichtete der 59-Jährige von seinem Gespräch mit dem ehemaligen Kaiserslautern-Keeper.
Nach seinem Last-Minute-Transfer Ende August in die griechische Hauptstadt hatte Macho zunächst seinen Stammplatz fix. Komplikationen gab es laut Hickersberger aber erstmals, als der Keeper im September beim "Turnier der Kontinente" zehn Tage lang im ÖFB-Camp weilte, ohne jedoch aufgrund der Rotation zum Einsatz zu kommen. "Da hat sein Trainer das Problem gesehen: Wenn er nicht spielt, soll er gleich bei seinem Verein bleiben. Aber darauf kann ich nicht Rücksicht nehmen."
Negativ ausgewirkt hätten sich auch die schwere Kopfverletzung von Macho gegen England im November sowie ein in einem österreichischen Medium publiziertes Interview, das AEK-Coach Serra Ferrer offenbar so interpretierte, dass er, Ferrer, den Goalie-Konkurrenten Moretto bevorzugt behandle.