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Foto: Getty Images/Christopher Furlong
Amsterdam - Ein niederländisches Pharmaunternehmen will den berauschenden Wirkstoff der Cannabis-Pflanze innerhalb von fünf Jahren als Medikament anbieten. "Namisol"-Tabletten mit Tetrahydrocannabinol (THC) sollen auf Rezept erhältlich werden.

Parkinson, Multiple Sklerose oder Migräne

THC wird bei Krankheiten wie Parkinson, Multiple Sklerose oder Migräne eingesetzt, so Geert Woerlee Chef von Echo Pharmaceuticals gegenüber dem "NRC Handelsblad" (Donnerstagausgabe). Das Unternehmen gibt an, dass der weltweite Marktwert für solche Medikamente bei etwa vier Milliarden Euro lägen . Woerlee rechnet sich einen Anteil von 20 bis 30 Prozent aus.

Haschisch-Pflanzen im Test

In den Niederlanden können Arzneimittelhersteller und Apotheken seit 2003 testweise Haschisch-Pflanzen verwenden. Mehrere Unternehmen untersuchen dort, inwieweit die Droge vor allem zur Linderung von Schmerzen und als Begleitpräparat bei der Behandlung schwerer Krankheiten wie Aids und Krebs eingesetzt werden kann.

Klinische Tests

Um laufende Forschungsprojekte nicht zu gefährden, hatte das niederländische Gesundheitsministerium im vergangenen November die pharmazeutische Verwendung von Cannabis für weitere fünf Jahre genehmigt. Echo Pharmaceuticals rechnet bald mit dem Start klinischer Tests für die Tablette.

Lediglich neue Darreichform

Die neue Tablette "Namisol" stelle laut Wolfgang Jasek, Leiter der Pharmazeutischen Abteilung der Österreichischen Apothekerkammer lediglich eine neue Darreichungsform für einen Arzneistoff dar, der in Österreich in anderer Form schon lange verwendet wird.

In den heimischen Apotheken wird Cannabis, oder vielmehr der Wirkstoff THC in Form von Steckkapseln und Tropfen als Einzelpräperate direkt, ohne Markenname verkauft. Natürlich sind diese nur mit Suchtgiftrezept erhältlich. (red/APA/AFP)