Nairobi/Kinshasa - Der Konflikt im Kongo hat nach Angaben der internationalen Hilfsorganisation IRC mehr Menschenleben als jede andere Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gefordert. In dem zentralafrikanischen Land seien in den vergangenen zehn Jahren 5,4 Millionen Menschen durch Krieg und Notlagen ums Leben gekommen - so viele wie Dänemark Einwohner hat, berichtete das International Rescue Committee (IRC) in einer am Dienstag vorgestellten Studie.

Jeden Monat steige die Zahl der Toten um 45.000. Bisher waren Schätzungen etwa der Vereinten Nationen von gut vier Millionen Kriegstoten im Kongo ausgegangen.

Krieg offiziell beendet

Auch wenn der Krieg zwischen Regierung und Rebellentruppen vor fünf Jahren offiziell beendet worden sei, werde in der ostkongolesischen Region Kivu weiterhin gekämpft, betonte IRC- Präsident George Rupp. Bei fast der Hälfte der Toten handle es sich um Kinder im Alter bis zu fünf Jahren. Viele von ihnen sterben den Angaben zufolge an Krankheiten wie Malaria, Lungenentzündung oder Durchfall und seien durch Mangelernährung geschwächt. Oft seien diese vermeidbaren Todesfälle auf Notlagen durch andauernde militärische Konflikte und die Lebensbedingungen in Flüchtlingslagern zurückzuführen.

Das IRC ist nach eigenen Angaben derzeit in 25 Krisenregionen aktiv. Das Entwicklungshilfe-Netzwerk arbeitet seit 1933 vor allem in Konfliktgebieten. Im Kongo kümmert es sich auch um die zahlreichen Opfer sexueller Gewalt. (APA/dpa)